Radfahrsicherheit
Das verkehrssichere Fahrrad
Um im Straßenverkehr sicher auf dem Rad unterwegs zu sein, ist ein verkehrssicheres Fahrrad unabdingbar. Was dazu alles notwendig ist, erfahren Sie hier. Zudem können Sie sich eine Broschüre des Deutschen Verkehrssicherheitrats (DVR) zum Thema "Das sichere Fahrrad" (Öffnet in einem neuen Tab) herunterladen (auf den Link klicken).
Bremsen:
Um mit dem Fahrrad sicher und schnell zum Stehen zu kommen sind gut funktionierende Bremsen Vorraussetzung. Vorgeschrieben nach Straßenverkehrszulassungsordung (STVZO) sind zwei voneinander unabhängig funktionierende Bremsen, also zum Beispiel eine Vorderradbremse am Lenker und eine Rücktrittbremse, oder zwei unabhängige Handbremsen.
Wichtig: Lassen Sie ihre Bremsen regelmäßig beim Fachhändler warten!
Sehen und Gesehen werden:
Um in der Dämmerung und Dunkelheit richtig gesehen zu werden, braucht jedes Fahrrad eine entsprechende Beleuchtung. Nach STVZO vorgeschrieben sind ein Scheinwerfer und ein weißer Reflektor vorne, ein Rücklicht mit integriertem rotem Reflektor, ein weiterer kleinerer roter Rückstrahler sowie Reflektorstreifen an den Rädern oder jeweils zwei gelbe Speichenreflektoren pro Rad. Neben der dynamobetrieben Beleuchtung sind seit dem 01. August 2013 auch Batterie- oder Akkubetriebene Scheinwerfer im Straßenverkehr zugelassen.
Tipp: Moderne LED - Technik und Nabendynamos sind wartungsfreundlicher als zum Beispiel die älteren Seitendynamos. Zudem bringt ein zusätzliches Standlicht weitere Sicherheit. Es leuchtet auch an Ampeln und Kreuzungen wenn Sie nicht in die Pedale treten.
Wichtig: Auch auf die richtige Kleidung achten! Helle und/oder mit reflektierenden Elementen ausgestatte Kleidung helfen, dass man besser gesehen wird.
Aufmerksamkeit erregen:
Jedes Fahhrad muss mit einer wirkungsvollen, helltönenden Klingel ausgestattet sein, damit Sie in Gefahrensituationen auf sich aufmerksam machen können. Am besten wird die Klingel seitlich am Lenker montiert, so dass sie mit dem Daumen gut und schnell zu erreichen ist.
Grundsätzlich gilt: Wer sein Fahrrad regelmäßig pflegt, hat auch länger Spaß an seinem Lieblingsstück. Sinnvoll, aber nicht vorgeschrieben, sind daher regelmäßige Wartungen, beim Fachhändler oder in Eigenarbeit, ein Kettenschutz, ein Gepäckträger und Schutzbelche sowie ein hochwertiges Schloß für das sichere Abstellen.
Eineinhalb Meter für die Sicherheit
Welchen Seitenabstand muss ich beim Überholen eines Radfahrers einhalten?
Bei der Antwort auf diese Frage sind sich viele nicht so sicher und fahren eher „nach Gefühl“. Es gibt aber eindeutige Anforderungen durch die Rechtsprechung: Für das sichere Überholen sind demnach 1,5 Meter Abstand zum Radler notwendig. Situationsabhängig kann auch mehr Sicherheitsabstand erforderlich sein. Überholt ein Radfahrer den anderen, so sollte er dabei 1 Meter Abstand halten.
Zu wenig Platz? Lieber nicht überholen!
Diese Vorgaben werden nicht immer beachtet, was bei Radfahrern zumindest ein mulmiges Gefühl auslöst oder gar zur Gefährdung führt. Für ein umsichtiges Miteinander auf den Straßen ist eine rücksichtsvolle Fahrweise – und Geduld – angebracht: Wenn nicht genügend Platz für das gefahrlose Überholen vorhanden ist, muss man eben hinter dem Radler bleiben. Ist, wie im Bild, ein Schutzstreifen vorhanden, so ändert sich die 1,5-Meter-Regel nicht – manche Autofahrer fahren sehr nah an die Markierungslinie heran und unterschreiten dabei den Mindestabstand. Es ist zu bedenken, dass Radfahrer durch leichte Schwankungen in der Fahrlinie mehr Fahrbahnbreite in Anspruch nehmen.
Bessere Sichtbeziehungen auf der Fahrbahn
Radfahrer sind aufgrund der besseren Sichtbeziehungen auf der Fahrbahn objektiv sicherer aufgehoben als auf dem Bordsteinradweg – das belegen Studien aus der Unfallforschung. In der Stadt Paderborn wird ihnen daher, wie bundesweit, zunehmend das Mitfahren auf der Fahrbahn erlaubt. Damit sich im Mischverkehr alle sicher und zügig fortbewegen können, empfiehlt sich – wie sonst auch – eine wache und umsichtige Fahrweise aller Verkehrsteilnehmer.
Radeln im Winter
Auch zu frostigen Zeiten im Winter ist das Fahrrad für Kurzstrecken ein ideales Verkehrsmittel – Wenn sie gut vorbereitet sind! Wir geben Tipps und Tricks wie sie sicher und warm auf dem Rad durch den Winter kommen.
Besonders im Winter ist eine regelmäßige Kontrolle der Bremsen unabdinglich. Die Bremswege können sich durch gefrorenes Kondenswasser in den Bremszügen deutlich verlängern oder die Bremse kann im schlimmsten Fall ganz versagen. Bei Glatteis bitte nur ganz vorsichtig bremsen! Den Sattel am besten etwas niedriger stellen, so dass sie mit den Füßen den Boden erreichen und notfalls beim Bremsen etwas nachhelfen können.
Auch bei der Bereifung des Fahrrads können Vorkehrungen für den Winter getroffen werden. Reduziert man den Reifendruck auf das angegebene Mindestmaß, erhöht sich die Oberfläche des Reifens und er kann sich besser an das Gelände anpassen. Mehr Grip geben spezielle Winterreifen, die entweder mit Partikeln aus Siliziumkarbid oder mit Metallstiften, so genannten Spikes, besetzt sein können.
Ein besonders wichtiger Aspekt beim Radfahrern im Winter ist die richtige Beleuchtung. Gerade in der kalten Jahreszeit empfiehlt sich ein Narbendynamo der ins Vorderrad integriert ist, diese laufen im Gegensatz zu den altbekannten Seitenläufer – Dynamos viel leichter. Zusätzliche akkubetriebene Lampen sorgen für den Fall dass der Dynamo einmal nicht greifen sollte dafür, dass sie auf jeden Fall gesehen werden.
Um auch in der kalten Jahreszeit auf dem Rad nicht zu frieren, eignet sich das Zwiebelprinzip. Tragen sie mehrere Lagen Kleidung übereinander und legen sie, wenn sie ins Schwitzen kommen sollten, eine Lage ab. Die oberen Schichten sollte allerdings aus dünnen und atmungsaktiven Stoffen bestehen, da der Körper schnell Eigenwärme produziert. Sie sollte dabei nicht nur hell, sondern möglichst auch winddicht und wasserabweisend sein. Darunter tragen sie am besten wärmere und feuchtigkeitsregulierende Kleidungsstücke. Wasserdichte Jacken und Überziehhosen bieten Schutz bei Regen. Feste Winterschuhe und mehrere Paar Strümpfe geben festen Halt auf den Pedalen und lassen auch ihre Füße nicht frieren. Bei der Wahl der Handschuhe sollten sie darauf achten, dass sie nicht nur warm sind sondern auch genug Gefühl für das Bremsen und Schalten lassen. Für warme Ohren die Mütze nicht vergessen!