Besuch der Smart Country Convention 2025
Vom 29. September bis 1. Oktober 2025 drehte sich in Berlin auf der Smart Country Convention (SCCON) wieder alles um die Digitalisierung von Städten, Landkreisen und Gemeinden. Mit dabei: eine Delegation aus unserer Stadtverwaltung, die nicht nur zum Zuhören gekommen war, sondern selbst kräftig Impulse gesetzt hat.
Gleich drei Fachvorträge aus Paderborn standen auf dem Programm und zeigten, wie vielseitig die digitale Transformation in der Verwaltung gelebt werden kann.
„Gute Daten zeigen coole Taten – Die Stadt Paderborn auf dem Weg zur CO₂-Neutralität“
Andreas Brodowski aus dem Amt für Geoinformation zeigte, wie Datenanalysen helfen, Klimaschutzmaßnahmen gezielt umzusetzen und Fortschritte messbar zu machen.
In einem gemeinsamen Projekt mit dem Gebäudemanagement der Stadt Paderborn wurde ein Energiemonitoring in Echtzeit entwickelt. Dieses System erfasst die Stromerzeugung der städtischen Photovoltaikanlagen und bildet sie digital ab – quasi als „digitaler Zwilling“ der realen Anlagen.
So lässt sich automatisch berechnen, wie viel Energie die Stadt selbst produziert und wie viel CO₂ dadurch eingespart wird. Die Ergebnisse werden fortlaufend aktualisiert und machen sichtbar, wie sich die Werte Jahr für Jahr verbessern. So motivieren die „guten Daten“ zu weiteren „coolen Taten“ auf dem Weg zur CO₂-Neutralität.
„Next Level Ausländerbehörde“
Für die Ausländerabteilung war Christian Bräunig mit vor Ort und erklärte den interessierten Besucherinnen und Besuchern, wie die Ausländerbehörden in NRW über ein Digitalisierungsprogramm umfangreiche Fördermittel erhalten haben, mit denen bereits zahlreiche Projekte umgesetzt werden konnten.
Dank der bereits seit 2021 vollständig digitalisierten Aktenführung – ein Ergebnis der Teilnahme am Förderprogramm „Digitale Modellregionen NRW“ – war die Stadt bestens vorbereitet, um neue Lösungen schnell einzuführen. Dazu gehören unter anderem hochmobile Laptops für den flexiblen Zugriff auf Fachanwendungen, eine mobile Ausstattung zur Identitätsprüfung sowie eine Low-Code-Plattform für die einfache Entwicklung kleiner Fachanwendungen.
Schon jetzt zeigt sich: Die Digitalisierung sorgt für effizientere Abläufe, zufriedenere Mitarbeitende und besseren Bürgerservice – ein echter „Next Level“-Schritt für die Ausländerbehörde Paderborn.
„Digital? Klar doch! … Aber wie nochmal genau? Digitalstrategie Paderborn“
Abgerundet wurde das Programm durch den Vortrag unserer CDO (Chief Digital Officer) Dr. Anna Hoblitz aus der Abteilung Digitalisierung und Daten. Sie stellte vor, wie Paderborn seine Digitalstrategie entwickelt hat und Schritt für Schritt in die Praxis umsetzt.
Ein zentraler Baustein dabei sind die sogenannten Strategiedialoge: strukturierte Gespräche, die die Abteilung Digitalisierung und Daten mit allen städtischen Organisationseinheiten führt. Gemeinsam wird dabei der aktuelle Stand erfasst, Themen und Herausforderungen werden sichtbar, und es entstehen klare Prioritäten.
Die daraus abgeleiteten Projekte werden anschließend in interdisziplinären Teams umgesetzt – meist bestehend aus Mitarbeitenden des jeweiligen Fachamtes, der IT, der Organisation und der Digitalisierungsabteilung. So entsteht eine digitale Transformation, die in der gesamten Verwaltung verankert ist und alle aktiv mitnimmt.
Die Stadt Paderborn durfte sich außerdem über den ersten Platz beim Open Source Wettbewerb in der Kategorie „Transformation“ freuen. Der Preis wurde für die Datenplattform CIVITAS/CORE vergeben und prämiert Open-Source-Projekte und Strategien, die eine grundlegende Veränderung in der Verwaltungsdigitalisierung bewirken. Tanja Schürholz, Leiterin Modellprojekt Smart City Paderborn, hat den Preis stellvertretend für die Stadt Paderborn entgegengenommen.
Neben den eigenen Beiträgen und der Preisverleihung bot die Messe außerdem eine Fülle an Ideen, Kontakten und Inspiration: von künstlicher Intelligenz in der Verwaltung über Smart City-Anwendungen bis hin zu interkommunaler Zusammenarbeit. Herausgestochen hat dabei ein Vortrag mit dem Titel „Ready for take off – Mit KI auf Kurs im Datenuniversum“. Eingeleitet mit einer Keynote der Kommunalpolitikerin und angehenden Astronautin Insa Thiele-Eich, präsentierte sich die Region Ostwestfalen-Lippe (OWL) als Vorreiterin in der interkommunalen Zusammenarbeit.
Vertretend für die Region berichteten Rainer Vidal, Leiter des DigitalBüro OWL, und Prof. Björn Niehaves, Universität Bremen, von der KI-Transformationsagenda, die derzeit gemeinsam mit 12 Kreisen und Städten in OWL erarbeitet wird. Auch die Stadt Paderborn ist Teil dieser Initiative.
„Die SCCON war der perfekte Ort, um zu sehen, was in Bezug auf die digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung schon alles möglich ist – und wo wir als Stadt Paderborn selbst richtig gut dastehen“, fasste das Team den Besuch zusammen.
Mit vielen neuen Eindrücken und frischem Rückenwind geht es nun zurück an die Arbeit – um das, was in Berlin diskutiert wurde, in Paderborn weiterzudenken und umzusetzen.
