Entwurf des Schulentwicklungsplans
Die Stadt Paderborn ist ein wichtiger Bildungsstandort für die Region und bietet traditionell ein breit gefächertes Schulangebot für Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen. Dieses vielfältige und differenzierte Bildungsangebot gilt es künftig nicht nur zu erhalten, sondern auch bedarfsgerecht weiterzuentwickeln.
Der integrierte Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplan der letztmalig im September 2017 aktualisiert wurde, ist die Grundlage für eine zukunftsorientierte Bildungspolitik der Stadt Paderborn. Angesichts des wachsenden Bedarfs an schulischer Betreuung und der sich stetig verändernden Bildungslandschaft ist die Stadt Paderborn bestrebt, allen Schüler*innen die bestmöglichen Rahmenbedingungen für ihre persönliche Entwicklung zu bieten.
Durch eine enge Zusammenarbeit mit Schule, weiteren Bildungseinrichtungen, Eltern, Schüler*innen sowie anderen relevanten Akteuren setzen wir uns das Ziel, eine vielfältige, inklusive und leistungsstarke Bildungslandschaft zu schaffen, die den individuellen Bedürfnissen und Potenzialen jedes Einzelnen gerecht wird.
Im aktuellen Schuljahr 2024/25 (Stand 15.10.2024) werden 16.891 Schüler*innen (SuS) an städtischen Schulen beschult. Die SuS teilen sich wie folgt auf:
- 5.844 (35%) SuS an 20 Grundschulen
- 5.008 (30%) SuS an 5 Gymnasien
- 2.943 (17%) SuS an 3 Gesamtschulen
- 2.094 (12%) SuS an 3 Realschulen
- 544 (3%) SuS an 1 Hauptschule
- 193 (1%) SuS an 1 Förderschule
- 265 (2%) SuS an 1 Weiterbildungskolleg
Die vorliegenden Prognosezahlen der einzuschulenden Kinder zeigt, dass die Anzahl zunächst gleichbleibend/ leichtzunehmend ist und in 2027/28 mit 1.548 Kinder seinen Höhepunkt erreicht hat. Danach ist die Anzahl der einzuschulenden Kinder rückläufig. 2029/30 sind es dann 222 Kinder weniger (1.326 Kinder) die eingeschult werden.
Im Detail sieht die Schülerentwicklung wie folgt aus:
2025/26, 1.557 Kinder | 2026/27, 1.469 Kinder | 2027/28, 1.548 Kinder | 2028/29, 1.451 Kinder | 2029/30, 1.326 Kinder.
Aktuelle Prognosen und Zahlen im Schulbereich spielen eine entscheidende Rolle bei der Planung von Schulbaumaßnahmen und weiteren Bildungsmaßnahmen. Diese Daten ermöglichen es Bildungsbehörden und Schulverwaltungen, fundierte Entscheidungen zu treffen und Ressourcen effizient einzusetzen.
Im vorliegenden Bericht behandeln wir nicht nur die Prognosezahlen, sondern legen den Schwerpunkt auf aktuelle Herausforderungen wie z.B. den anstehenden Baumaßnahmen an den Schulen, der Umstellung vom achtjährigen (G8) zum neunjährigen (G9) Bildungsgang an den Gymnasien und dem kommenden bereits gesetzlich verankertem OGS-Rechtsanspruch. Dieser Anspruch erfordert Baumaßnahmen, die bis 2029 schrittweise umgesetzt werden müssen, um den Eltern den rechtlichen Anspruch auf einen OGS-Platz zu gewährleisten. Aktuell ist der offene Ganztag an Grundschulen ein freiwilliges Angebot. Basierend auf der Berechnungsgrundlage des Landes NRW, die von einem durchschnittlichen 80%igem Betreuungsbedarf ausgeht, benötigt die Stadt Paderborn bis 2029 zusätzlich ca. 1.300 OGS-Plätze in etwa 55 zusätzlichen Gruppen. Lösungsansätze zur Umsetzung dieses Rechtsanspruchs ab 2026 werden auf den Seiten der jeweiligen Grundschule näher erläutert.
Im Schuljahr 2024/25 werden neben den Baumaßnahmen zur Umsetzung des gesetzlichen Anspruchs auf einen OGS-Platz drei Großprojekte mit einem Bauvolumen von etwa 45 Millionen Euro gestartet. Des Weiteren beginnt in diesem Jahr die Planung für weitere acht Bauprojekte bzw. Maßnahmen, während neun weitere Projekte auf der Vorhabenliste stehen. Insgesamt plant die Stadt Paderborn mit diesen Maßnahmen gemäß der Gesamtmaßnahmenplanung (GMP), in den kommenden Jahren rund 114 Millionen Euro in Schulbauprojekte zu investieren.
Um auch dem Aspekt der Nachhaltigkeit und der Digitalisierung nachzukommen, wird der Schulentwicklungsplan in digitaler Form zur Verfügung gestellt und ermöglicht durch einfache Verlinkungen zu einzelnen Gesetzestexten und Beschlüssen, dass die Leser*innen leicht und gezielt auf relevante Informationen zugreifen können. Neben der Beschreibung einzelner allgemeiner Handlungsfelder wie z.B. Mittagsverpflegung, Schulbezogene Sozialarbeit, Inklusion, Schulwegplanung, Lernstatt werden alle relevanten Informationen zu den einzelnen Schulen zentral zusammengefasst.
Der Schulentwicklungsplan wurde von Anfang an nicht als starres Dokument konzipiert. Er soll nicht nur die derzeitige und zukünftige integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung in Paderborn darstellen und Lösungsansätze beschreiben, sondern auch Diskussionen und Fragen anregen und somit als Grundlage und Impuls für weitere Kommunikationsprozesse dienen. Die im Planungsstand genannten Herausforderungen, Entwicklungen, Perspektiven und Planungsideen sollen diskutiert, ergänzt und konkretisiert werden. Neue Ideen und Entscheidungen sollen jederzeit in den integrierten Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplan aufgenommen werden. Um die Aktualität sicherzustellen, wird eine jährliche Fortschreibung durchgeführt. Dadurch ist gewährleistet, flexibel auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren und entsprechende Maßnahmen in die Umsetzung zu bringen.
Der Integrierte Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplan wurde als erster Schritt in der Sitzung des Schulausschusses am 29.01.2025 vorgestellt und eingebracht. Anschließend erfolgt die Präsentation mit vertiefenden Erläuterungen unter themenspezifischen Schwerpunkten in weiteren Fachausschüssen.
Derzeit haben benachbarte Schulträger, Schulen sowie weitere beteiligte Institutionen die Möglichkeit, Anregungen, Kritik oder Stellungnahmen einzureichen.
Ziel ist die abschließende Verabschiedung des Plans in der Sitzung des Schulausschusses am 09.04.2025.
Fragen und Anregungen zum integrierten Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplans können per Mail an schulentwicklungsplanungpaderbornde oder schriftlich an das Schulverwaltungs- und Sportamt der Stadt Paderborn gerichtet werden.