Rat stimmte aktualisierter Kostenberechnung zu
Auch überarbeitete Entwurfsplanung fand Zustimmung
Der Rat der Stadt Paderborn hat in seiner Sitzung am 14. November der überarbeiteten Entwurfsplanung sowie der aktualisierten Kostenberechnung für das neue Stadthaus mehrheitlich zugestimmt. Die aktuelle Entwurfsplanung sieht zum einen eine Optimierung des Untergeschosses und zum anderen die Einbeziehung des zu Beginn des Jahres erworbenen Gebäudes Marienplatz 4 (ehemaliges Hutgeschäft) vor. Auch über den Ausbau der Dachterrasse im Neubau des Veranstaltungsraumes im Keller des Heisingschen Hauses wurde entschieden: Der im Bürgerdialog im Rahmen des Projektes vorgeschlagenen Dachterrasse wurde mehrheitlich zugestimmt, auf den Veranstaltungsraum soll verzichtet werden. Das Ziel, die finanziellen Belastungen für die Stadt Paderborn durch das Projekt nicht zu erhöhen, kann weiterhin eingehalten werden.
Die aktuelle Kostenberechnung liegt bei rund 54,03 Millionen Euro für den Neubau, das Gebäude Marienplatz 4, das Heisingsche Haus und das Gebäude Marienplatz 2a. Dabei verteilen sich die Kosten mit 41,85 Millionen Euro auf den Neubau und das bislang nicht berücksichtigte Gebäude Marienplatz 4. Enthalten sind die Kosten für den Ausbau der Dachterrasse in Höhe von ca. 58.000 Euro. Für die denkmalgeschützten Häuser Heisingsches Haus und Marienplatz 2a entstehen Kosten in Höhe von 12,18 Millionen Euro.
Für das gesamte Projekt, das nicht nur den Neubau und die Sanierung der Denkmalgebäude beinhaltet, sondern auch die Sanierung der Gebäudeteile A und B einschließlich des neuen Pader-Informationszentrums, besteht ein Kostendeckel. Dieser Kostendeckel dient dazu, die Belastungen durch das Projekt für die Stadt einzudämmen. Um den Kostendeckel zu halten und potentielle finanzielle Risiken zu nehmen, wurden in der Entwurfsplanung unter anderem Optimierungen am Untergeschoss vorgenommen. Zudem wurden die Qualitäten in den Gebäuden in einem angemessenen Rahmen reduziert, ohne dass die Aufenthaltsqualität in den bürgerrelevanten Bereichen darunter leiden soll. Nichtsdestotrotz ist auch dieses Projekt Preissteigerungen unterworfen, die berücksichtigt werden müssen.
Da die Ausgaben nicht weiter reduziert werden können, kann das Ziel, die Belastungen
durch das Projekt für die Stadt nicht zu erhöhen, auch dadurch eingehalten werden, dass zusätzliche Einnahmen generiert werden. Neben einer bereits berücksichtigten ISEK-Förderung in Höhe von 8 Millionen Euro liegen mittlerweile weitere, bisher nicht einkalkulierte KfW-Fördermittelbescheide in Höhe von ca. 6,75 Millionen Euro vor. Für das Pader-Informationszentrum ist eine weitere Förderung in Höhe von ca. 0,72 Millionen Euro vorgesehen.
Auch wenn die Kosten für das Gesamtprojekt im Vergleich zur letzten Kostenberechnung von ca. 62,9 Millionen Euro auf ca. 69,93 Millionen Euro gestiegen sind, steigt der städtische Anteil an diesen Kosten nach Abzug der generierten Förderungen im Vergleich zur letzten Kostenberechnung lediglich um 260.000 Euro an – obwohl mit dem Gebäude Marienplatz 4 ein zusätzliches Gebäude in die Planung einbezogen werden musste. Dass für dieses zusätzliche Gebäude weitere finanzielle Mittel bereitgestellt werden müssen, wurde im Rahmen der letzten Haushaltsberatungen für das Jahr 2024 kommuniziert.
Bereits im Herbst letzten Jahres hatte eine Arbeitsgruppe zur Kostenoptimierung, die sich gemeinsam mit den Architekten und Fachplanern auch zukünftig damit befasst, Einsparpotentiale zu generieren, ihre Arbeit aufgenommen. Nachdem verschiedene Schwerpunkte und Maßnahmen entwickelt wurden, beschloss der Betriebsausschuss Gebäudemanagement in seiner Sitzung im April 2024, dem Vorschlag zur Optimierung des Untergeschosses zu folgen. Diese – sowie der Erwerb des Gebäudes Marienplatz 4 zu Beginn des Jahres – machten eine Umplanung erforderlich. Die neue Planung bezieht die Fläche des ehemaligen Hutgeschäftes mit ein: Die Fläche im Erdgeschoss des Gebäudes steht zukünftig für das Café im Stadthaus zur Verfügung, während die Flächen in den Obergeschossen als Büroflächen genutzt werden sollen. Zur Kompensation der Büroflächen entfällt der im hinteren Bereich geplante Verbindungsbau zwischen dem Neubau und dem Heisingschen Haus.
Neben der überarbeiteten Entwurfsplanung und der Kostenberechnung wurde auch ein aktualisierter Zeitplan vorgestellt. Die oberirdischen Abbrucharbeiten wurden im November 2024 abgeschlossen. Ende des Jahres wird mit den Vorbereitungen für den Verbau begonnen, also den baulichen Maßnahmen zur Abstützung und Sicherung der Baugrube. Hierfür müssen Bohrpfähle um die Baustelle herumgesetzt werden. Bevor das passieren kann, werden die Bohransatzpunkte durch eine Fachfirma mittels Tiefensondierung untersucht, um Kampfmittel auszuschließen. Die ersten Hochbaumaßnahmen am Gebäude Marienplatz 2a beginnen noch in diesem Jahr. Der Bauantrag für das Gebäude Marienplatz 2a wurde bereits gestellt. Die Bauanträge für die anderen Gebäude werden nun vorbereitet. Der Neubau sowie die denkmalgeschützten Gebäude sollen zu Beginn des 2. Quartals 2028 bezogen werden.