Rückblick auf vergangene Veranstaltungen
Auf dieser Seite blicken wir auf vergangene Veranstaltungen des Naturwissenschaftlichen Vereins zurück.
Im Bann der Blitze - Natur im Gewitter
Am Dienstag, den 19. November 2024 stellte Robin Jähne in seinem Vortrag "Im Bann der Blitze - Natur im Gewitter" im Audienzsaal des Schlosses in Paderborn-Schloß Neuhaus seinen neuesten Film vor und bot auch einen Blick hinter die Kulissen mit einem "Making of".
Im "Making of" wurde zum Beispiel deutlich, wie viel Aufwand alleine in der kurzen Szene steckt, in der sich ein Maulwurf vor der Überflutung seiner Gänge in Sicherheit bringt.
Übrigens: Er schwimmt einfach davon und rettet sich so auf höheres Gelände, denn - das wissen wohl nur wenige - der Maulwurf ist ein guter Schwimmer.
Viele weitere Informationen über diesen spannenden Film-Vortrag und auch über das besondere Interesse von Robin Jähne an Gewittern finden Sie auf unserer Sonderseite "Im Bann der Blitze - Natur im Gewitter".
Wildnisgebiete in der Egge - Chancen für die Region
Am Dienstag, den 29. Oktober 2024 hatten wir Dr. Günter Bockwinkel zu Gast. In seinem Vortrag ging es um "Wildnisgebiete in der Egge - Chancen für die Region".
Wilde Wälder, in denen sich die Natur nach ihren eigenen Regeln entwickeln kann, sind wichtig als Lebensräume für Tiere und Pflanzen, für die Naturerfahrung der Menschen und für unser Klima.
Im Staatswald des Eggegebirges gibt es bereits einige ausgewiesene Wildnisentwicklungsgebiete. Diese sind aber noch vergleichsweise klein. Außerdem werden sie von zahlreichen Forstwirtschaftswegen zerschnitten.
Der Vortrag zeigte mit anschaulichen Bildern, Videos und Beispielen auf, wie die Wildnisentwicklung in der Egge verbessert werden kann und muss, um die Ziele der Biodiversitätsstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen zu erreichen. Dabei spielen ganz besonders auch die Aspekte einer Schwammwaldentwicklung (Wiedervernässung von entwässerten Waldstandorten) eine wichtige Rolle.
Hier gibt es den Foliensatz zum Vortrag:
Und dann waren da noch ...
die Einwürfe von Else Mögesie (Antje Huissmann) und Tom Steinlein.
Einige Anwesende waren vielleicht etwas irritiert, aber dies war zwischen dem Referenten und den beiden natürlich abgesprochen.
Pilzexkursion 2024 in Paderborn-Wewer
Bei der letzten Exkursion in diesem Jahr ging es am 5. Oktober wieder "in die Pilze" - diesmal in Wewer und das bei sonnigem Oktoberwetter.
Wie im Vorjahr wurde diese Exkursion wieder geleitet von Dr. Steffen Schmitt, Alexander Bunzel und Claudia Salzenberg und stand unter dem Titel "Ausflug in die heimische Pilzwelt - für nicht nur an Speisepilzen Interessierte".
Für das ungeübte Auge schien es zunächst nur wenige Pilze zu geben. Aber die Pilzexperten vom Naturwissenschaftlichen Verein in Bielefeld waren schon auf dem Parkplatz am Treffpunkt fündig geworden und in dem Waldgebiet in Wewer entdeckten sie dann zahlreiche Arten, teils ziemlich klein oder unscheinbar, aber auch auffällige Exemplare.
Neben dem Wissen, wo man suchen muss, hilft ein geschultes Auge.
Wir erfuhren viel Spannendes aus dem Reich der Pilze, nicht nur, ob der gefundene Pilz essbar, ungenießbar oder gar giftig ist.
Nun etwas geübt, wurden auch von den rund 30 interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern zahlreiche Pilze gefunden.
Außer Pilze gab es auch noch anderes am Wegesrand zu entdecken.
Auch im Jahr 2025 werden wir wieder eine Pilzexkursion anbieten - die Experten aus Bielefeld haben schon zugesagt.
Die Vogelwelt Brasiliens im Atlantischen Regenwald und im Pantanal
Anfang Oktober stellte uns Hans Günter Festl in seinem Vortrag "Die Vogelwelt Brasiliens im Atlantischen Regenwald und im Pantanal" vor.
Wenn man an den Artenreichtum und auch die Umweltzerstörung in Brasilien denkt, fällt einem zuerst das Amazonasbecken ein. Aber sowohl die Artenvielfalt als auch der Rückgang der Biotope ist im Atlantischen Regenwald im Süden Brasiliens noch größer als am Amazonas. Inmitten dieses ehemaligen Paradieses liegt die Metropole Sao Paulo, die mit über 800 Vogelarten heute noch immer eine der artenreichsten Städte der Welt ist.
In das Pantanal hingegen fahren die meisten Besucher, weil dieses der Ort ist, in dem man mit höchster Wahrscheinlichkeit den Jaguar in freier Wildbahn fotografieren kann. Aber auch hier findet man eine unglaubliche Vielfalt an Vogelarten.
Über diese Orte berichtete Hans Günter Festl in seinem Vortrag "Die Vogelwelt Brasiliens im Atlantischen Regenwald und im Pantanal".
Teufelsnadel und Augenstecher - Libellenfauna in OWL
Vor rund 40 interessierten Vereins-Mitgliedern und Gästen stellte Dietmar Hahn am 24. September anhand von eindrucksvollen Fotos die 60 in OWL heimischen Libellenarten in Wort und (vor allem) Bild vor. Für die Unterscheidung mancher Arten muss auf kleinste Details geachtet werden, wie er erläuterte.
Gleich zu Beginn seines Vortrags "Teufelsnadel und Augenstecher - Libellenfauna in OWL" löste er das Rätsel um den Titel des Vortrags auf: Immer noch weit verbreitet ist der Irrglaube, dass Libellen stechen können. Sie besitzen jedoch gar keinen Stachel, weshalb die früher geläufigen Bezeichnungen „Teufelsnadeln“ oder „Augenstecher“ irreführend sind.
Da zu ihren Beutetieren auch stechende Insekten, wie Mücken und Bremsen gehören, sind sie für uns unter anderem aus diesem Grunde recht nützlich.
Dietmar Hahn erläutert die interessante Lebensweise der Flugakrobaten, die zu ganz erstaunlichen Flugmanövern fähig sind. Ihre lange Jugendzeit verbringen die Larven der Libellen in Gewässern, wo sie sich auch schon räuberisch ernähren. Je nach Art häuten sich die Larven 7 bis 13 mal, bis sie bei der letzten Häutung schließlich das Gewässer verlassen und zum Leben als Fluginsekt wechseln. Dieser Lebensabschnitt währt dann allerdings nur wenige Wochen.
Thema seines Vortrags waren auch die Lebensräume, in denen man sie beobachten kann. Außerdem gab er Tipps zur Beobachtung und motivierte auch zur Anlage von Gartenteichen für eigene Beobachtungen.
Dietmar Hahn bietet Unterstützung bei der Bestimmung von Libellenarten an. Wer eine Libelle bestimmen möchte, kann ihm ein geeignetes Foto zusenden per Mail an D.Hahn.Paderborn(at)gmx.de.
Außerdem kann eine von ihm erstellte Liste der Libellenarten in OWL als pdf-Dokument über nachfolgenden Link heruntergeladen werden.
Artenliste der Libellen in der Senne
Unser Trinkwasser aus der Tiefe des Karsts
Am Samstag, den 21.09.2024 besuchten über 30 Interessierte die Wasserwerke Paderborn am Diebesweg.
Herbert Kohlbrecher, ehemaliger Mitarbeiter der Wasserwerke Paderborn, führte uns über das Gelände und in verschiedene Gebäude auf dem Gelände. Er gab uns interessante Einblicke in die Wassergewinnung und beantwortete viele Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Anhand von Schautafeln und natürlich an den Anlagen vor Ort erfuhren wir, woher unser Trinkwasser kommt, welche Bedeutung die Hydrogeologie der Region hat, wie die Qualität des hiesigen Trinkwassers ist, welche Schutz- und Überwachungsmaßnahmen erforderlich sind und so manches mehr.
Und natürlich bekamen alle auch einen Probetrunk!
Weitere Infos über die Wasserwerke Paderborn und über unser Trinkwasser unter
Lippe-Renaturierung bei Sande
Am Samstag, den 24. August 2024 trafen sich über 60 Personen (!) bei hochsommerlichem Wetter zu unserer Exkursion "Lippe-Renaturierung bei Sande".
Unter der fachkundigen Leitung von Dr. Günter Bockwinkel konnten wir auf die eingezäunte Fläche (auf der auch drei Galloway-Rinder grasen) und uns die renaturierte Lippe und die neu geschaffenen angrenzenden Auenflächen aus nächster Nähe ansehen.
Dr. Bockwinkel ist Diplom-Biologe und war mit seinem Bielefelder Planungsbüro maßgeblich für die Planung und Überwachung der baulichen Umsetzung verantwortlich. So konnte er uns fundiert die vielfältigen Strukturen zeigen und erläutern, die sich inzwischen eigendynamisch in dem Flussabschnitt gebildet haben. Viele Arten haben sich neu angesiedelt oder nutzen das Gelände während der Zugzeiten, wie uns Herr Bockwinkel anhand von Fotos veranschaulichte.
Im Februar 2023 hatte uns Herr Bockwinkel bereits in seinem Vortrag "Die wilde Lippe bei Sande" vorgestellt und uns über die Renaturierung und ihre Ergebnisse informiert.
Nun bestand also die seltene Gelegenheit, sich die Renaturierung und die Erfolge dieser Maßnahmen mit eigenen Augen aus nächster Nähe anzusehen!
Und - wie gesagt - diese Möglichkeit wurde von vielen genutzt.
Weitere Informationen über die "wilde Lippe bei Sande"
Wenn Sie sich über die weitere Entwicklung an der "wilden Lippe" informieren oder auf die durchgeführten Maßnahmen und ihre Ergebnisse zurückblicken möchten, empfehlen wir einen regelmäßigen Blick auf die Internetseite https://www.wilde-lippe.de (Öffnet in einem neuen Tab).
Auf dieser Seite lässt sich die bisherige Entwicklung sehr gut nachvollziehen. Auch finden sich dort Drohnen- und Unterwasseraufnahmen.
Die Seite wird ständig mit neuen Beobachtungen aktualisiert. Ein regelmäßiges Nachschauen lohnt sich!
Exkursion zu den Orchideen-Wacholderhängen am Dörnberg
In den Tagen vor unserer Exkursion am 1. Juni zum Dörnberg bei Zierenberg in Nordhessen wechselte die Wettervorhersage für den Samstag immer mal wieder und zuletzt sah es nicht so gut aus. Aber wir hatten Glück mit dem Wetter!
Zwar war es anfangs ziemlich nebelig und es nässte etwas aus dem Nebel. Aber der Nebel zauberte auch eine mystische Stimmung über die Wacholderhänge und zwischen die Hute-Buchen. Später war es trocken und teilweise sogar sonnig und recht warm.
Mit 35 Teilnehmenden war die Exkursion sehr gut besucht und so zog sich die Gruppe auf den teils schmalen Wegen doch mitunter ziemlich in die Länge. Vom Wegesrand gab es viele floristische Besonderheiten zu sehen, auf die Thomas Hüvelmeier, aber auch Teilnehmer der Exkursion hinwiesen.
Über das Gebiet
Ein besonders eindrucksvolles Naturschutzgebiet Nordhessens, der Dörnberg bei Zierenberg, gehört zum Naturpark Habichtswald. Geologisch ist es durch Kalkgesteine geprägt, die an verschiedenen Stellen von Basaltkuppen durchbrochen werden. Durch Verwitterung entstand ein flachgründiger, steiniger Boden, auf dem sich in Verbindung mit einer Jahrhunderte dauernden Weidenutzung die heute so bedeutsamen Kalkmagerrasen entwickelten. Wacholderbüsche, mehrere Orchideen-Arten und eine Vielzahl weiterer besonderer Pflanzenarten sind hier anzutreffen. Auch seltene Insekten, Eidechsen und Vögel kommen vor und können – mit etwas Glück – beobachtet werden.
Orchideen und weitere Besonderheiten
Viele der Arten, die wir bei dieser Exkursion gesehen haben, sind streng geschützt!
Folgende Orchideen haben wir vorgefunden:
- Ohnhorn (auch Ohnsporn oder Hängender Mensch genannt)
- Braunrote Stendelwurz
- Mücken-Händelwurz
- Großes Zweiblatt
- Bienen-Ragwurz
- Fliegen-Ragwurz
- Manns-Knabenkraut
- Helm-Knabenkraut
Aber nicht nur die Orchideen machen den Reiz und die Bedeutung des Gebietes aus, sondern auch die Vielzahl an unterschiedlichen Arten. Hier eine kleine Auswahl der weiteren von uns vorgefundenen, teils seltenen Arten.
- Ausdauernder Lein
- Deutsche Hundszunge
- Echte Schlüsselblume
- Gemeine Braunelle
- Hohes Helmkraut
- Kleiner Klappertopf
- Kreuzblümchen
- Nickende Distel
- Österreichischer Ehrenpreis
- Pfirsichblättrige Glockenblume
- Steinquendel
Darüberhinaus gab es große Bestände an Akelei (als Gartenflüchtling).
Unter den Gehölzen stachen besonders der Wacholder und die Hundsrose hervor.
Den Abschluss der Exkursion bildete die Einkehr im Café Helfensteine zu Kaffee und Kuchen oder anderem.
Es gab auch noch die Möglichkeit, zu den Helfensteinen hinauf zu steigen.
Das Feedback der Teilnehmenden war durchweg positiv und so wird diese Exkursion in einigen Jahren erneut auf dem Programm des Naturwissenschaftlichen Vereins stehen.
„Alarm im Wasser: Konkrete Schritte gegen die Mikroplastik-Verschmutzung“
Am Dienstag, den 23. April 2024 hatten wir Roland Damann, leitender Kopf der MicroBubbles GmbH, zu Gast zu seinem Vortrag „Alarm im Wasser: Konkrete Schritte gegen die Mikroplastik-Verschmutzung“.
Die MicroBubbles GmbH entwickelt ein Verfahren zur Reinigung der Gewässer von Kunststoff-Verschmutzungen. Mikroplastik ist nämlich inzwischen eine der größten Herausforderungen für die Menschheit und die nachhaltige Qualität des Wassers auf der Erde. Mikroplastikpartikel können Rückstände von Chemikalien, Pestiziden, Flammschutzmittel, Medikamenten, Viren, Bakterien und Parasiten an sich binden, die dann über Nahrung und Trinkwasser auch in uns und andere Lebewesen gelangen.
Roland Damann ging in seinem gut besuchten Vortrag auf die Möglichkeiten zur Bekämpfung dieses Problems durch neu entwickelte Verfahren ein.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Extra-Seite
Frühjahrsexkursion zu den Frühblühern
Unter Leitung von Thomas Hüvelmeier fand bei Sonnenschein und für die Jahreszeit zu hohen Temperaturen am Samstag, den 13. April 2024 wieder unsere beliebte Frühjahrsexkursion zu den Frühblühern statt. Sie war mit rund 30 Teilnehmenden gut besucht.
Auf der kleinen Wanderung von ca. 5 km führte uns Thomas Hüvelmeier durch die reich strukturierte Landschaft westlich vom Winterberg bei Altenbeken. Neben den typischen Frühblühern wie Scharbockskraut und Veilchen gab es verschiedene teilweise eher unscheinbare Pflanzen und auch einige Orchideen zu sehen.
Einige der Teilnehmenden hatten auch das Glück eine Zauneidechse zu entdecken, die sich auf Steinen am Wegesrand sonnte.
Die Tour endete an der Museumslok in Altenbeken.
Fotos von „Insekten in der heimischen Natur“
Fotos von „Insekten in der heimischen Natur“ von Michael Bellinghausen
Im Anschluss an die Jahresmitgliederversammlung im März 2024 präsentierte Michael Bellinghausen Fotos von „Insekten in der heimischen Natur“.
Seine faszinierenden Aufnahmen entstanden alle in Paderborn und Umgebung.
Vortrag „Faszinierende Wildbienen“ von Christian Venne
Vortrag „Faszinierende Wildbienen“ von Christian Venne
Vor rund 50 Mitgliedern und Gästen gab im Februar 2024 Christian Venne von der Biologischen Station Kreis Paderborn | Senne in seinem Vortrag „Faszinierende Wildbienen“ mit vielen Fotos einen faszinierenden Einblick in die Welt der Wildbienen, ihre Vielgestaltigkeit im Aussehen und Verhalten und ihre teilweise starke Abhängigkeit von einzelnen Pflanzenarten.
Da viele Wildbienenarten heute aufgrund von Lebensraumverlust, fehlendem Blütenangebot und einem Mangel an geeigneten Nistplätzen akut gefährdet sind, zeigte er auch, wie man diesen stark bedrohten Arten in der Kulturlandschaft und im Siedlungsraum, aber auch im eigenen Garten helfen kann.
Weiterführende Informationen: (Öffnet in einem neuen Tab)