Rückschau
Sommerakademie 2023
Seminar 1: Malerei mit Thomas Prautsch
Aller Anfang ist leicht
Die Angst vor der leeren Leinwand ist ein weit verbreiteter Mythos in der Malerei, doch es gibt nichts schöneres, als ein Bild zu beginnen: eine Idee im Kopf, ein farbgetränkter Pinsel in der Hand, eine leere weiße Fläche vor den Augen und los geht es. Der erste Schwung in der Untermalung ist dabei ebenso wichtig wie der allerletzte Pinselstrich im fertigen Bild, denn diese Untermalung verleiht jedem Bild seinen Charakter, fein und vorsichtig oder schwungvoll und mutig. Ebenso spannend ist es ein Bild zu beenden, denn wann ist ein Bild wirklich auf den Punkt gebracht?
Diese und weitere Fragen möchte ich mit Ihnen anhand von praktischen Übungen erörtern, wie z.B. dem Malen von einfachen und komplexeren Formen, die wir in unserer unmittelbaren Umgebungerforschen. Darüber hinaus werde ich Sie bei der Gestaltung Ihrer eigenen Arbeiten individuell und professionell begleiten.
Angesprochen sind Anfänger und Fortgeschrittene, die sich mit Freude in die Malerei stürzen wollen und diese vom Anfang bis zum Ende erkunden möchten. Zudem beschäftigen wir uns mit malerischen Grundlagen, wie Arbeitsmaterial und dessen Bedingungen, Bildkomposition, Farbauftrag, und Farbwirkung, je nach Ihren Kenntnissen und
Fähigkeiten.
Max. 10 Teilnehmende
Seminar 2: Malerei mit Verena Freyschmidt
Alles ist Farbe (Nichts ist Farbe, ohne Schwarz-Weiss)
In dem Seminar widmen wir uns dem kreativen Umgang mit Farben und Formen. Ausgangspunkt bildet die abstrakt-ungegenständliche Malerei angelehnt an zeitgenössische und postmoderne Künstler wie z. B. Katharina Grosse, Gotthard Graubner und Jackson Pollock.
Das Eintauchen in die Malerei wird als Prozess verstanden, bei dem die Teilnehmenden über das Experimentieren, Ausprobieren und Skizzieren eigene Arbeiten entwickeln. Basis hierbei ist das Verständnis von Malerei als Geste und Handlung, bei der Gedanken, Gefühle, Träume und Befindlichkeiten von Bedeutung sind.
Ebenfalls zum Inhalt wird der Umgang mit den verschiedenen Materialien und Techniken im Erfahrungsprozess des eigenen kreativen Tuns, begeleitet durch grenzenloses Experimentieren. Maltechnische Aspekte wie das Bespannen von Keilrahmen, Aufspannen und Grundieren von Leinwänden und das Herstellen von Farben werden auf Wunsch ebenfalls vermittelt.
Max. 10 Teilnehmende
Seminar 3: Fotografie mit Yvonne Most
Das Portrait im Spannungsfeld von Selbst- und Fremdwahrnehmung
Portraits und Selfies entstehen mittlerweile in Sekundenschnelle – was passiert jedoch, wenn wir uns Zeit für die Aufnahme nehmen, den Anderen – oder das Andere in uns – zunächst genau betrachten?
Wir wollen ergründen, was uns Abbilder von Menschen verraten. Was sehen wir in diesem Gegenüber, eingebettet in oder auch befremdet
von Umgebung oder Stimmungen? Dabei kann man gewisse Merkmale, die der fotografierten Person zu eigen sind, wie individuelle physische Charakteristika, buchstäblich ins rechte Licht rücken. Hier können wir spielen von behutsamer Akzentuierung bis hin zu Formen der Inszenierung.
In meinem fotografischen Schaffen stelle ich mir stets die Frage nach Relevanz und übergeordnetem Interesse. Somit möchte ich Sie auch mit einem erweiterten Portraitbegriff vertraut machen. Dafür bietet sich das Arbeiten mit Serien an. Gemeinsam erarbeiten wir, wie die bewusste Beiordnung von Stillleben und Ausschnitte natürlicher oder urbaner Landschaft zum Portrait die Aussage des Bildes jenseits der Darstellung einer Person beeinflussen kann.
„Fotografieren heißt Bedeutung verleihen.“ (Susan Sonntag)
Selbstverständlich begleite ich Sie im (Klein-)Gruppengespräch und Einzelkonsultationen methodisch und inspirierend durch diesen Fotografiekurs, um Ihre persönliche/n Ausführung/en des eigenen oder fremden Portraits zu verwirklichen.
Max. 10 Teilnehmende
Seminar 4: Bildhauerei – Holz mit Stephan Wurmer
Arbeiten im Spannungsfeld von Gestalten und Zulassen
In diesem Kurs soll die charakteristische Vielseitigkeit des Materials Holz zu neuen Möglichkeiten ausgelotet werden. Künstlerisches Arbeiten bedeutet Spannung zwischen Gestalten und Zulassen, zwischen Bestimmtheit und Zufälligkeit.
Im Mittelpunkt steht dabei der Gestaltungs- und Arbeitsprozess: Von der Idee über Skizzen, Entwurfszeichnungen oder Modellen zur Formfindung und deren Umsetzung zu einem Werkstück. Im Wechselspiel von Fantasie und Material soll die Erfahrung der Arbeit als Prozess ebenso wichtig sein wie dessen Ergebnis.
Das Arbeiten kann gegenständlich wie
auch ungegenständlich sein und ist sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet.
In Gesprächen über Ideenumsetzung geht es um die Definition von Raum und Material sowie die Verwendung von Werkzeugen.
Max. 10 Teilnehmende
Seminar 5: Experimentelle Kunst mit Ulrich Langenbach
multimedial, Theorie zwischen Kunst und Philosophie – Kunst als ein Experiment
Ein Workshop, indem es um Malerei, Zeichnung, Installation und Collage geht. Um Fragen: Wann wird etwas zur Kunst und woran kann man die Qualität im Werk erkennen. Keine einfache Frage, und bisweilen bereitet es uns Kopfzerbrechen hierauf eine klare Antwort zu geben. So verschieden unsere Empfindungen und Meinungen zum Leben sind, so sind es auch unsere Ausdrucksweisen und damit die Bilder, die wir erstellen. Es geht darum, unsere Bilder, die wir erstellen, reflektieren zu lernen - dass wir uns von gängigen Klischees befreien wie Kunst sein soll und wie sie auszusehen hat. Nur dadurch drückt sich wirkliche Identität aus. Sich auf diesen Weg einlassen heißt, seiner Intuition vertrauen und anzufangen ohne die oft gewünschte vermeintliche Sicherheit.
Das Malen, Zeichnen, Experimentieren passiert im Hier und Jetzt, kann nur durch das Tun erfahren werden. Hierbei sind „Fehler“ die Anstöße zum Weitermachen und daher notwendig erfrischend.
In diesem Workshop möchte ich Sie ein Stück begleiten und Sie voranbringen zu sich und Ihren Möglichkeiten Bilder zu schaffen, die mit Ihnen selbst zu tun haben. Die Inhalte bestimmen Sie selbst – ich freue mich auf Sie und Ihren Eigensinn. Anfänger sind ebenso willkommen wie Fortgeschrittene.
Seminar 6: Zeichnung mit Nicole Schuck
Stadtnatur: Wildtiere und unseren gemeinsamen Lebensraum erkunden
Fokus des Kurses steht das zeichnerische Ermitteln und Experimentieren als Vorbereitung für die ausgefertigte Zeichnung. Im Mittelpunkt stehen wundervoll anmutende Erzählsparziergänge zu urbanen Orten rund um Schloß Neuhaus, wo wir das Miteinander von Wildtieren, Pflanzen und Menschen erkunden. In der Zoologischen Sammlung des Naturkundemuseums bieten sich weitere Möglichkeiten für genaue Betrachtungen.Wir sprechen über Kohabitation und Ökosysteme, denn alles hängt mit allem zusammen, und üben uns im „Sehen“ mittels des Zeichnens.
Die Künstlerin beschreibt ihre Arbeitsweise so:
„Ich nähere mich mit Bleistiften und ihrer ganzen Palette von Grauwerten einem Tier und seinen Strukturen und Beziehungen – oft über mehrere Wochen und Monate hinweg –, so entstehen profunde Beziehungen und Kenntnisse, was wiederum zu einer großen Wertschätzung des Wildtieres als Individuum/Subjekt und für den gemeinsamen Lebensraum führt.“
Dr. Felicitas Demann (Naturkundemuseum Paderborn) wird uns im Seminar aus zoologischer Sicht unterstützen, sodass ein erweitertes Verständnis für die Tiere und den gemeinsamen Lebensraum entsteht. Zur künstlerischen Vertiefung können Mikroskope und Terrarien genutzt werden. Unsere Beobachtungen halten wir in experimentellen Skizzen und ausgearbeiteten Zeichnungen unterschiedlicher Papierformate und Zeichenutensilien fest, je nach Witterung draußen im „Feld“ oder drinnen im Atelier.
Max. 10 Teilnehmende
Sommerakademie 2022
LUST AUF LANDSCHAFT UND NATUR mit Heiner Geisbe
Mit Skizzenbuch und Kamera gehen wir auf Motivsuche und setzen die Ideen im Atelier oder auch „plein air“ (bei gutem Wetter und natürlich nur, wer möchte) um. Genaues Arbeiten und Experiment sind gleichermaßen erlaubt und gewünscht. Wir sprechen über traditionelle und zeitgenössische Vorgehensweisen, nutzen naturkundliche Informationen und schauen uns Beispiele anderer Künstler an oder suchen Inspirationsquellen aus der Kunstgeschichte. Wir diskutieren die Ergebnisse, inspirieren uns gegenseitig, sind kritisch und wohlwollend zugleich.
Sie malen in der Technik und mit den Farben, mit denen Sie vertraut sind.
„ES GIBT KEINE FAKTEN, ES GIBT NUR UNSERE WAHRNEHMUNG DAVON“ - Surrealistische Malerei mit Nina Hanna Kornatz
Surrealismus lässt sich aus dem Französischen von „surréalisme“ ableiten und mit den Worten „über dem Realen“ übersetzen. Um diese übergeordnete Wirklichkeit soll es im Kurs gehen. Ein Apfel hat beispielsweise nicht nur eine Farbe, er schmeckt, riecht, hat ein Alter und einen Baum, von dem er kommt. Wie beeinflusst unsere Wahrnehmung und Fantasie das, was wir täglich sehen und erleben? Und wie schafft man es, daraus ein Gemälde entstehen zu lassen? Peter Doig, Mamma Anderson und Kerry James Marshall sind nur einige der Maler und Malerinnen, deren Werke wir uns als Inspiration im Kurs neben der praktischen Arbeit anschauen werden. Willkommen sind alle (auch ohne technische Vorkenntnisse), die sich für Malerei und das Erforschen von (ihrer eigenen) Wahrnehmung interessieren. Es werden klassische Grundlagen der Maltechnik und Farbenlehre sowie der experimentelle Umgang damit vermittelt.
ARBEITEN MIT HOLZ UND HAND UND HINSEHEN mit Christoph Platz
Haben Sie schon einmal bildhauerisch gearbeitet? Nein? Macht nichts, wir können ja mal anfangen. Oder doch? Auch gut, machen wir halt weiter. Wir können über Ihre Pläne sprechen, wir können über Skulptur sprechen - oder nicht; ich kann schweigen. Ich kann Ihnen etwas zeigen, wenn es um Skulptur geht, wenn es um Skulpturen aus Holz geht, wie man mit diesem launischen Material umgeht, seine Launen umgeht oder auf sie eingeht – geht beides.
Um das Arbeiten werden wir – also Sie – allerdings nicht herumkommen, aber vielleicht ist es ja gerade das, was Sie reizt – mit den eigenen Händen etwas Schönes zu schaffen? Und das Schöne daran: die Arbeit unserer Hände führt nicht notwendig zu bloßem Handwerk; es könnte auch Kunst werden. Doch war es nicht Fichte, der einmal sagte: Wenn einer, der mit Mühe kaum, die Krone sägt von einem Baum, schon meint, dass er ein Künstler wär, so irrt sich der.“?
Allerdings kann man auch mit einer Säge und – sagen wir - einer Fichte zu einem künstlerischen Ergebnis kommen. Wie auch immer man die Skulptur sieht – figürlich oder konkret, Holzschale oder Portrait - ohne geschulten Blick kommen wir nicht weit. Damit ein Stück weiterzukommen möchte ich Ihnen genauso behilflich sein wie dabei, Ihre Möglichkeiten in der Behandlung des Holzes zu finden.
DIE ANDERE SEITE DES STOFFES mit Julia Arztmann
Sie haben Freude am unkonventionellen Umgang mit textilen Materialien und dem Erlernen handwerklicher Techniken wie Nähen und Filzen? In diesem Seminar, in dem textile Materialien wie Stoffe, Wolle und Filz künstlerisch eingesetzt werden, unterstütze ich die Teilnehmenden dabei, eigene Projekte zu entwickeln und zu realisieren. Es können freie Skulpturen entstehen, aber auch Objekte, die zwischen bildender Kunst und Design changieren. Das können beispielsweise ein individuell gestalteter textiler Lampenschirm oder ein genähtes Buch sein, das eine persönliche Geschichte erzählt.
Kursinhalte
- Konzeptionierung: Was möchte ich machen und wieso? Welche Gestalt soll meine Arbeit annehmen und wie setze ich sie um?
- Materialkunde und Materialauswahl
- Erstellen von Schnittmustern
- Nähen von Hand und an der Maschine
- Nassfilzen
Ziel des Kurses ist es, eine persönliche künstlerische Ausdrucksform zu finden und Fähigkeiten zu entwickeln, diese umzusetzen. Vorkenntnisse sind nicht notwendig!
DOKUMENTARISCHES ZEICHNEN mit Matthias Beckmann
In diesem Workshop werden wir zu zeichnenden Reportern. Wir zeichnen auf, was wir sehen und erzählen mit unseren Zeichnungen Geschichten über Orte oder Begebenheiten. Zeichnen heißt vor allem: genau hinsehen. Nicht das zeichnen, was ich schon vorher erwartet hatte, sondern das, was ich wirklich vorfinde. Wir achten auch auf das scheinbar Nebensächliche.
Wir machen zu Beginn gemeinsame Übungen: Umrisse zeichnen, Positiv- und Negativformen entdecken, Realitätsausschnitte in Comicpanels, ein Leporello (gefalteter Papierstreifen), der mit den Mitteln arbeitet, die wir aus dem Film kennen: Bildfolge, Zoom, Perspektivwechsel ...
Dann sucht sich jede/r einen Ort, der sie oder ihn interessiert und zu dem eine persönliche Serie von Zeichnungen entsteht. Der Prozess, das Sehen und die Freude am Zeichnen sind wichtiger als das perfekte Ergebnis. Nam June Paik wusste es: „When too perfect lieber Gott böse“.
Sommerakademie 2021
GEGENSTÄNDLICHE & FIGÜRLICHE MALEREI mit Markus Willeke
Kursschwerpunkt ist eine Einführung in die gegenständliche/figürliche Malerei im kleinen und großen Format. Ausgehend von der Themen und Motivfindung – „was passiert, was beschäftigt mich?“, dem Sammeln von Motiven mit Hilfe von Skizzen und Digitalkamera, der ersten Transformation in Malerei mit Papier, Tusche und Aquarell, bis hin zum großformatigem Gemälde auf Leinwand.
Wie kann uns die Kunstgeschichte, wie können uns Erkenntnisse der Renaissance bei unserem Vorhaben helfen? Was haben Camera Obscura, Ingres
und Warhol damit zu tun?
Wir erforschen die verschiedenen Aggregatzustände von Farbe und lernen Großzügigkeit ins Werk einfließen zu lassen, Präzision und Schnelligkeit schließen sich nicht aus, Kontrolle und Kontrollverlust als gestalterisch
taktisches Kalkül.
ZINNOBERROT, FLUORESZIEREND GRÜN, NEAPELGELB - Malerei mit Susanne Maurer
Malerinnen und Maler haben über die Jahrhunderte jede erdenkliche Art ausprobiert, Farbe auf die Leinwand zu bringen. Dieses Seminar verfolgt auf spielerische Art, Farbe zu begreifen: Ihre unterschiedlichen Materialitäten, Plastizitäten und Oberflächen erzeugen ihren Charakter, ihre Dynamik. Nach der Fixierung der Komposition bestimmt sie das Eigenleben des sich entwickelnden Bildes auch mit dem zugelassenen und initiierten Faktor Zufall. Farbe dient hier als Medium zum Experimentieren auch mit unkonventionellen Mitteln zum Erforschen und Weiterentwickeln der eigenen Formensprache. Um die eigene Arbeit besser kennenzulernen wird es einen stetigen Dialog geben, um so kompositorische und bildnerische
Gesetzmäßigkeiten auszutauschen und zu vertiefen.
Das Seminar vermittelt die klassischen Grundlagen der Maltechnik von Acrylfarbe und Ölfarbe, ebenso wie Komposition und Farbwirkung.
"MULTIMEDIAL – THEORIE ZWISCHEN KUNST UND PHILOSOPHIE“ · KUNST ALS (EIN) EXPERIMENT mit Ulrich Langenbach
Ein Workshop, indem es um Malerei, Zeichnung,Installation und Collage geht. Um Fragen: Wann wird etwas zur Kunst und woran kann man die Qualität im Werk erkennen. Keine einfache Frage, und bisweilen bereitet es uns Kopfzerbrechen hierauf eine klare Antwort zu geben. So verschieden unsere Empfindungen und Meinungen zum Leben sind, so sind es auch unsere Ausdrucksweisen und damit die Bilder, die wir erstellen. Es geht darum,
unsere Bilder, die wir erstellen, reflektieren zu lernen dass wir uns von gängigen Klischees befreien wie Kunst sein soll und wie sie auszusehen hat. Nur dadurch drückt sich wirkliche Identität aus. Sich auf diesen Weg einlassen heißt, seiner Intuition vertrauen und anzufangen ohne die oft gewünschte vermeintliche Sicherheit.
Das Malen, Zeichnen, Experimentieren passiert im Hier und Jetzt, kann nur durch das Tun erfahren werden. Hierbei sind „Fehler“ die Anstöße zum Weitermachen und daher notwendig erfrischend. In diesem Workshop möchte ich Sie ein Stück begleiten und sie voranbringen zu sich und Ihren Möglichkeiten Bilder zu schaffen, die mit Ihnen selbst zu tun haben. Die Inhalte bestimmen Sie selbst – ich freue mich auf Sie und Ihren Eigensinn.
Anfänger sind ebenso willkommen wie Fortgeschrittene.
POESIE UND ABSTRAKTE FORMEN mit Anja Michaela
In diesem Kurs geht es um das dreidimensionale Gestalten abstrakter Formen. Die Bandbreite des Ausgangsmaterials reicht von Holz, Metall, Stoff, Karton, Gips, Beton über Schrott, Fundstücke bis hin zu Alltagsgegenständen. Es ist möglich, Dinge wie ein Stuhlbein, ein Küchensieb oder einen Kleiderbügel in ein Werk mit einzubeziehen.
Zunächst geht es darum, das Sehen zu schulen: Welches Material oder welche Objekte sind interessant, was erzählen sie uns, wo liegt ihr künstlerisches Potenzial und wie können wir sie in einen bildhauerischen Prozess einbinden? Es wird erarbeitet, welche Technik der weiteren
Bearbeitung dient, welche Eigenheiten und welche künstlerische Aussage damit verbunden ist. In einem weiteren Schritt werden verschiedene handwerkliche und vor allem bildhauerische Grundtechniken, sowie Behauen, Sägen, Bohren, Schleifen vermittelt. Die Teilnehmenden tauchen ein in einen spielerischen Prozess von Zerlegen, Neuordnen, Hinzufügen, Verbinden, Hinwegnehmen bis zu den Punkt, an dem etwas Neues entsteht. Dies können Installationen, Skulpturen, Wandarbeiten oder aber auch einfache Materialskizzen sein.
VON DER ZEICHNUNG ZUR KALTNADELRADIERUNG mit Stefanie Pojar
In diesem Kurs beschäftigen sich die Teilnehmenden mit der grafischen Umsetzung von Bildideen. Diese können gegenständlicher Natur sein, narrativ oder abstrakt, spielerisch und experimentell. Ausgangspunkt sind Skizzen in Form von Zeichnung, Fotografie oder Collage. Anhand dieser wird auf Fragen der Komposition, Umgang mit Linien und Flächen und Informationsmenge im werdenden Bild eingegangen, um eine überzeugende Umsetzung auf die Radierplatte zu finden. Diese Skizzen können mitgebracht, aber auch vor Ort mit den direkten Eindrücken der Umgebung erstellt werden.
Mit verschiedenen Werkzeugen und Hilfsmitteln, die Spuren auf dem Metall als Bildträger hinterlassen, werden die Möglichkeiten der Technik untersucht. Es kann kontrolliert und filigran mit der Radiernadel
gearbeitet werden aber auch ebenso mit spitzen Fundsachen, Nagel und Hammer. Mit dem Kennenlernen oder Ausbauen von bereits erlernten Mitteln
der Kaltnadelradierung wird das Erarbeitete nochmals verdichtet. Die Umsetzung in die Kaltnadelradierung eröffnet damit ein neues Verständnis zur Zeichnung oder vertieft vorangegangene Erfahrungswerte.
WILDTIERE UND IHRE WERTE mit Nicole Schuck
Im Fokus des Kurses steht das zeichnerische Erkunden, in Form von Skizzen und ausgearbeiteten Zeichnungen. In der Betrachtung stehen hierbei Wildtiere die wir bei unseren Erkundungsgängen rund um Schloß Neuhaus beobachten und ihre vielfältigen Werte für das Ökosystem und uns persönlich.
Die Künstlerin beschreibt ihre Arbeitsweise so: „Ich nähere mich mit Bleistiften und ihrer ganzen Palette von Grauwerten einem Tier und seinen Strukturen und Beziehungen – oft über mehrere Wochen und Monate hinweg –, so entstehen profunde Beziehungen und Kenntnisse, was wiederum zu einer großen Wertschätzung des Wildtieres als Individuum/Subjekt und für den
gemeinsamen Lebensraum führt.“
Dr. Sven Mecke, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Naturkundemuseums, wird uns im Seminar aus zoologischer Sicht unterstützen, sodass ein erweitertes Verständnis für die Tiere und den gemeinsamen Lebensraum entsteht. Zur künstlerischen Vertiefung können zudem Mikroskope und Terrarien genutzt werden. Unsere Beobachtungen halten wir in experimentellen Skizzen und ausgearbeiteten Zeichnungen unterschiedlicher Papierformate und Zeichenutensilien fest, je nach Witterung draußen im „Feld“ oder drinnen im Atelier.
Sommerakademie 2020
Das große Bild mit Axel Brandt
Der Kurs vermittelt Grundlagen der Malarbeit: von Keilrahmen bespannen und grundieren über skizzenhaftes Arbeiten auf Papier mit Bleistift und Farben. Themen sind der Umgang mit Pigmenten und Acryl sowie die Maltechnik. Während die Grundierung auf den großen Leinwänden trocknet, skizzieren wir in unserem kleinen Malbuch in Anlehnung unserer Umgebung eigene Ideen. Wir diskutieren, wie aus Ideen Bilder werden. In welcher Form ist meine Idee umsetzbar und lesbar? Wie verkörpern sich Ideen? Wodurch charakterisiert sich heute Bildsprache? Wo fehlen uns Fertigkeiten und wo behindern sie uns?
Mit dem Pinsel, dem Bleistift oder direkt aus der Tube mit Acryl oder Öl entstehen erste Arbeiten auf Papier. Wir probieren das Vertreiben der flüssigen Farbe mit Luftdruck oder durch kippen und sprayen Schatten. Endlich entsteht das große Bild, es erfordert Körperlichkeit und Offenheit gegenüber dem was geschieht. Wir achten auf Farbverläufe, Bildaufteilung, erkennen Möglichkeiten und treffen Entscheidungen. Die große Leinwand eröffnet uns einen Raum unabhängig von Perspektive und Realismus und sie erzeugt Unmittelbarkeit. Das Erkennen und Ausüben von malerischen Möglichkeiten zeigt uns einen neuen Weg zur Kunst.
Komponieren mit Farbe mit Ingrid Floss
In diesem Kurs geht es darum, die Wurzel der Farbmalerei als grundlegende Ausdrucksform aufzuzeigen. Durch das Arbeiten an den eigenen Bildern und die individuellen Besprechungen entstehen neue Wege in unserer heutigen Zeit. Beispiele aus der Kunstgeschichte ergänzen den Unterricht. Am Anfang steht die Farbe, die Wahl bestimmter Farben. Das Bildmotiv, der Farbklang und die Räumlichkeit entwickeln sich im Laufe des Malprozesses.
Farben beeinflussen sich gegenseitig, steigern sich in ihrem Miteinander und in ihrem Vor-und Zurücktreten entsteht räumliche Tiefe. Das Bild gewinnt eine besondere Präsenz im Raum, wenn die Farben zu einem einheitlichen Ganzen zusammenwachsen. Wichtige formale Elemente sind dabei der Warm-Kalt- und Hell-Dunkel Kontrast. Ein so konzipiertes Bild bietet Raum für Spontanität und persönlichen Ausdruck und ist doch bestimmten Gesetzmäßigkeiten unterworfen.
Die Arbeiten können gegenständlich oder ungegenständlich sein, mit Acryl-, Aquarell- oder Ölfarben auf Papier oder Leinwand gemalt werden.
Künstlerische Interventionen in den öffentlichen Raum mit Ruppe Koselleck
Wenn etwas im Wege steht, ...kann das ein Baum auf dem Trottoir, ein Mülleimer, ein falsch abgestelltes Auto oder auch Kunst sein. Im Verlauf dieses gestaltungspraktischen Workshops erhalten die Teilnehmer*innen zwischen Upcycling und Aufstand, Performance und Skulptur einen kurzweiligen Überblick über aktuelle Positionen und Strategien von Künstler*innen, die im öffentlichen Raum agieren.
Ausgehend von abseitigen Materialien werden in dem Workshop spielerisch eigene künstlerische Entwürfe, Strategien oder Interventionen für den öffentlichen und halböffentlichen Raum entwickelt und ausgestellt.
So können Installationen, Objekte oder Strukturen entstehen. Konkret wird es um das Erforschen von und Experimentieren mit verschiedenen einfachen Materialien gehen, um den Austausch von Techniken, Möglichkeiten und Erfahrungen, vor allem in praktischer Form. Wie kann ich widersprüchliche Materialien miteinander verbinden? Was hat die Form mit dem Inhalt zu tun und andersherum? Welches Material/Medium passt zu welcher Idee und warum?
Assemblagen aus Holz und Fundstücken mit Thomas Putze
Gemeinsam mit den Workshop-Teilnehmer*innen erkundet der Bildhauer und Performancekünstler die Möglichkeiten des Materials und der eigenen Ausdrucksmöglichkeiten, die beim Natur- und Tierstudium erarbeitet werden. Seine beseelten Tier- und Menschendarstellungen zeugen von einer spontanen und narrativen Kraft und vereinen Witz und Wesenhaftes gleichermaßen.
Die Teilnehmer*innen erlernen dem Umgang mit verschiedenen Materialien und nähern sich zeichnend der Natur an. Im Fokus steht es, eine Spannung zwischen äußerem Erscheinen, Bewegung, charakteristischen Merkmalen und inneren Zuständen und Stimmungen zu erzeugen. Die gemachten Beobachtungen und Erfahrungen im Umgang mit Holz, Schrott und anderen Fundstücken werden dann beim Erstellen eigener Arbeiten bildhauerisch umgesetzt. Ziel des Kurses ist es, zu „sehen“ und dies plastisch umzusetzen, ein Gefühl für Proportionen zu bekommen und handwerkliche Grundtechniken zu erlernen.
Experimenteller Farbholzschnitt mit Christina Sauer
Im Farbholzschnitt vereinen sich Experimentierfreude, grafisches Denken und Konzeption. Anfänger*innen bekommen in diesem Kurs die Gelegenheit, den Holzschnitt von Grund auf zu erproben und die einzelnen Arbeitsschritte zu erlernen – Fortgeschrittene können die Technik mit all ihren Möglichkeiten weiter vertiefen, um sie gezielter einsetzen zu können. Anhand eines eigenen Motivs (geplant oder spontan entworfen) wird zuerst eine Druckvorlage erstellt. Der Druckstock (MDF) wird mit Linol- oder Holzschnittmessern geschnitzt und später mit Hilfe einer Druckpresse gedruckt. Durch geschickte Farbkombinationen, Drehen der Druckplatte, den Einsatz mehrerer Druckplatten oder mit Hilfe von Schablonen entstehen wirkungsvolle grafische Serien. Um das saubere Arbeiten an einem Auflagendruck zu erlernen, wird parallel an einem mehrfarbigen Gemeinschaftsdruck gearbeitet. Zur Erweiterung des klassischen Farbholzschnitts – speziell der „verlorenen Platte“ – , besteht die Möglichkeit des experimentellen Materialdrucks.
Nach der Natur - Zeichnung mit Vroni Schwegler
Die Faszination für alle gewachsenen Formen liegt dem Kurs zugrunde. Die Künstlerin beschreibt: „Seit ich zeichne und male, befasse ich mich Formen, die ich in der Natur finde. Manchmal fesseln mich kleine, unscheinbare Äste, Zweige, Blätter, weil sie einen bestimmten Rhythmus haben, zarte Gräser oder die Adern in den Flügeln einer Libelle. In anderen Phasen spüre ich den Kanten schroffer Steinen nach. Tiere spielen eine besondere Rolle in meinem Werk.“
Ausgangspunkt für unsere Arbeiten im Kurs wird der Besuch der reichen Sammlung des Naturkundemuseums sein. Wir nehmen Objekte der Sammlung als Ausgangspunkt für zeichnerische Untersuchungen und Experimente, um die individuelle Handschrift und den je eigenen bildnerischen Ansatz zu entwickeln und zu stärken. Ich erwarte keine Vorkenntnisse, freue mich aber, wenn Sie auch Materialien mitbringen, die Sie zum Zeichnen anregen.
Wir werden vor allem auf Papier arbeiten. Zum Einsatz kommen Blei- und Buntstifte, Kreide, Kohle, Tusche und alles, was Ihnen gut in der Hand liegt. Übergänge zur Malerei oder in die experimentelle Druckgrafik sind möglich.
Sommerakademie 2019
Farbmischung mit Friederike Walter
In der Natur finden wir vielfältige Formen und Farben, die wir in diesem Kurs malerisch erkunden möchten. Wir lassen uns von unterschiedlichen Strukturen in der Natur anregen und versuchen, die Eigenarten amorpher, fließender, klar begrenzter, harter und weicher Formen und Stofflichkeiten zu erfassen und mit unterschiedlichen Malmaterialien darzustellen. In der Umsetzung kristallisiert sich heraus, worauf sich der Blick des jeweiligen Teilnehmenden lenkt und was ihn oder sie fasziniert.
In diesem Kurs lernen Sie, Farben zu mischen und schärfen die Wahrnehmung von Farbunterschieden. Ich zeige Ihnen, mit welchen Farben Sie einen
bestimmten Farbton erreichen, wie Sie Schwarz mischen können, ohne Tubenschwarz zu verwenden, und wie Sie Farben zum Leuchten bringen. Sie
lernen, Farben durch Kontraste zu betonen und die Wirkung von Gold oder Neon über Kontraste zu erzielen
Ziel ist es, eine kleine, persönliche Werkreihe zu entwickeln. Dabei unterstütze ich Sie mit meiner Erfahrung als Künstlerin und mit meiner Kenntnis des zeitgenössischen Kunstgeschehens und der Kunstgeschichte.
Gewächse – Skulpturen aus Alltagsdingen mit Kristin Lohmann
Eine Blüte aus Wäscheklammern, ein Kaktus aus Trinkbechern, ein Baum aus Kehrbesen oder eine Wurzel aus Kabelbinder? Natur mit künstlichen Dingen nachzuahmen klingt widersprüchlich, ist aber möglich!
In diesem Kurs werden wir gemeinsam Ideen entwickeln, Skizzen entwerfen, Modelle bauen, Materialrecherche betreiben und letztendlich jeder seine eigene Klein- bis Großskulptur realisieren. Wir lernen nicht nur Bildhauerei, sondern auch alltägliches Material mal von einer ganz anderen Seite kennen.
Freies Aktzeichnen mit Isolde Frepoli
Das Aktzeichnen ist seit der Renaissance für Maler und Bildhauer die Grundlage ihrer künstlerischen Arbeit. Die Beschäftigung mit der menschlichen Gestalt, ihren Proportionen und Volumen sowie ihrer Haltung schult das Auge und die visuelle Auffassungsgabe. Die zeichnerische Umsetzung des Gesehenen geht vom schnellen, skizzenhaften Erfassen des Modells bis zur ausgearbeiteten Aktstudie.
Während der gesamten Kurswoche steht durchgehend ein Aktmodell zur Verfügung
Durch die Blume… - Collagen mit Anne Carnein
…kann Vieles gesagt werden. Wir werden schneiden und kleben, Papiere und Stoffe schichten und uns dem Thema des Selbstportraits in einer ungewöhnlichen Variante nähern: durch die Blume.
Wäre ich eine Pflanze, welche würde mir gut zu Gesicht stehen? Eine elegante Rose, ein wehrhafter Kaktus, eine bescheidene Topfpflanze oder ein kräftiger Baum...? Mit gefundenem Material tasten wir uns eine Woche spielerisch an unser Abbild.
Die Collage ist eine vielseitige Technik, welcher ich mich – wie auch viele andere Künstler – gern zur Auflockerung bediene. Sie kann schnell entstehen und aus wenigen Teilen bestehen oder aufwendig und detailreich daherkommen. Manche sind witzig, andere ernst, auf jeden Fall „treibt sie Blüten“!
Der Entstehungsprozess einer Collage setzt neue Ideen frei, welche zu immer weiteren Kunstwerken anstiften.
Ich bin gespannt, welche Gewächse wir im Naturkundemuseum Paderborn – dem Ort des Workshops – blühen lassen werden.
draußen ist mein ich - Landart mit Jan-Philip Scheibe
Seit Jahrhunderten dreht sich die Kunst um das Thema der Natursehnsucht, Generationen von Künstlern bezogen sich in ihren Landschaftsdarstellungen auf diesen Zustand. Mitte des vergangenen Jahrhunderts verließen einige Maler ihre Staffeleien und begaben sich in die Landschaft um dort aus vorgefundenen Naturmaterialien Kunstwerke oder Installationen zu schaffen. Diese Kunstwerke entstehen in der Landschaft und verbleiben dort als vergängliche Objekte. LandArt wird als eine Form der künstlerischen Begegnung und Auseinandersetzung mit der Natur verstanden.
Auf diese Gattung bezieht sich der Hamburger Künstler Jan Philip Scheibe in seiner Arbeit.
Er fügt der klassischen LandArt immer wieder zeitgenössische Elemente bei, um seine Geschichten von der Sehnsucht zu erzählen. Während der Sommerakademie begibt sich der Künstler mit den Teilnehmer*innen in den Schloss- und Auenpark des Neuhäuser Schlosses. Dabei kommt es zu experimentellen und prozesshaften Auseinandersetzungen mit den verschiedenen Elementen der Parklandschaft. Sie wird wahrgenommen und beschrieben, es wird hinzugefügt und verändert. Es entstehen Interventionen, Performances und Installationen. Als wichtiges gestalterisches Element dienen Farb- und Materialkontraste. Die Ergebnisse werden fotografisch und filmisch dokumentiert.
Sommerakademie 2018
Magie der Farben mit Christiane Middendorf
Christiane Middendorf zeigt in diesem Workshop, wie unterschiedliche Farbverschiebungen Bildaussagen ins Bild bringen. Brüche, Risse und überlappende Farbschichten sind Gestaltungselemente, die das Auge fesseln und im Bild halten. Dies wird mit unterschiedlichen Spachteln und Kämmen erreicht, die abwechseln Bildelemente kreieren. Diese Ausdrucksformen wechseln sich mit glatten, sanften Farbschichten ab, welche mit einem breiten Pinsel gearbeitet werden. An Bildbeispielen werden Sie an Bildideen herangeführt und erlernen spielerisch die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten von Spachteln und Pinseln. Der teilweise expressive Farbauftrag macht es den Teilnehmern leicht „loszulassen“. Darüber hinaus werden die Bildkompositionselemente erklärt, welche es jedem Teilnehmer einfach machen, eine eigene Bildidee zu entwickeln und zu gestalten. Malblockaden werden überwunden und die weiße Leinwand wird zum besten Freund.
Mysterium Farbe mit Johann Nußbächer
Satte Farben, zarte Lasuren, leuchtende Flächen, luftige Formen, knackiger Sound und noch viel mehr auf dem Weg zum eigenen Bild! Farbe transportiert Gefühle, Empfindungen und Erinnerungen und ist neben der Form und Komposition das wichtigste Gestaltungsmittel in diesem Kurs. Ohne Vorzeichnung, ohne Skizze, ohne gedankliche Bildvorstellung wird spontan begonnen. Die raschen Ereignisse auf dem Bild lenken den Malprozess.
Die Farbe wird in verschiedenen Kipp-,Gieß-, Schütt-, Wisch- und Fließtechniken aufgetragen und danach mit unterschiedlichsten Werkzeugen weiter bearbeitet. Das Weitertreiben von Farbverläufen, das Verdichten und Auflockern mit Übermalungen ist nicht voraussehbar, aber hochgradig spannend. Von der Auflösung der Form zugunsten der Farbe, um dann wieder zurück zur Form zu finden, dies unterstützt die spontanen-emotionalen Bildfindungen, welche den „harten Kern der Schönheit“ umkreisen.
Neben dieser künstlerischen Haltung wird viel elementares Handwerkszeug vermittelt, um am Ende auf frische, leckere, spannende Malerei zu blicken. Die Teilnehmer werden dort abgeholt, wo sie sich malerisch gerade befinden.
Schritte in die Abstraktion mit Brigitte Waldschmidt
Gute abstrakte Werke brillieren durch einen ausgeklügelten Bildaufbau, welcher Spannung suggeriert, und durch eine außergewöhnliche Farbgebung, welche subtil auf den Betrachter wirkt. Diese frei konzipierten Werke entstehen entweder durch die Abstraktion der Realität oder durch die Intuition, also dem gefühlsmäßigen Arbeiten aus sich selbst heraus. Die stufenweise Vereinfachung eines Motivs vermittelt Gespür für die Abstraktion.
• Gesehenes wird auf wesentliche Linien oder Flächen reduziert - hier wird die Abstraktion erarbeitet.
• Es kommt nicht darauf an, dass man besonders gut zeichnen kann. Viel wichtiger ist es, dass man ein Gespür für das Gesehene entwickelt.
Die zweite Variante wird gerne als „Zufall“ betrachtet, was in gewisser Weise auch stimmt, doch dieser Zufall trägt eine individuelle Handschrift, die eng mit dem Akteur verknüpft ist und seinem Innersten entspringt.
• Beim intuitiven Malen ist es wichtig, die eigenen Bildansätzen richtig zu interpretieren.
• Das Lesen aus dem „Zufall“ schärft die Wahrnehmung und das Gespür für Farben und Formen.
Gearbeitet wird in einer interessanten Acryl-Mixed-Media-Technik mit festen/flüssigen Farben und modifizierten Pasten. Die Bildgründe und Bildformate können individuell nach Vorlieben gewählt werden. Die Freude an der kreativen Arbeit steht im Vordergrund dieses Seminars.
Mixed Media, Acryl-Leinwand-Holz und was gefällt mit Brigitte Waldschmidt
Die Basis dieses Workshops bildet die Mixed-Media-Malerei, realisiert mit flüssigen und festen Acrylfarben in Kombination mit Pasten und Strukturmaterialien und - last but not least – wer möchte - auch mit Collageelementen. Die Collage ist eine Option, kein Muss, gerne kann man darauf auch verzichten. Die Bildinhalte dürfen sich dabei gerne an der Realität orientieren, können aber auch frei und abstrakt gewählt werden. Es wird gemalt und gespachtelt, so dass interessante, reliefartige Oberflächen entstehen. Durch das Zusammenfügen von gemalten Untergründen und gesammelten Materialien finden Ungeübtere oftmals einen leichteren Zugang zur Malerei. Die einzelnen Elemente lassen sich hin- und herschieben und so lange sie nicht endgültig fixiert sind, kann geändert und neu arrangiert werden. Diese Vorgehensweise kommt dem „Einsteiger-Künstler“ sehr entgegen! Er kann verschiedene Lösungsmöglichkeiten durch unterschiedliche Arrangements ausprobieren, ohne sich sofort festlegen zu müssen. Versierte Kunstschaffende fügen durch das kreative Mittel der Collage ihrer Arbeitsweise eine weitere, eventuell auch ganz neue Facette hinzu, welche die Außergewöhnlichkeit ihrer Werke betont und den Duktus der eigenen Handschrift unterstreicht. Dieser Workshop ist sowohl für ungeübte als auch versierte Kreative gleichermaßen geeignet. „Begeisterung ist wie Dünger für das Gehirn“ - wie der Hirnforscher Gerald Hüther festgestellt hat und geht man mit dieser Begeisterung ans Werk, können fantastische Werke entstehen.
Tierisch radiert - von Fliegen, Bienen, Käfern und anderen Mitbewohnern mit Tania Mairitsch-Korte
Insekten sind oft lästig und wenig beachtet. In diesem Kurs kann sich das ändern: zunächst werden von Fotos oder eigenen Exemplaren Skizzen angefertigt.
Nach einer Einführung in die Radiertechniken, können dann die Motive auf Radierplatten übertragen werden.
Mit einer Collagetechnik (dem chine collée) können auch dünne gemusterte Papiere mit in den Druck eingearbeitet werden. So ergeben sich spannende Kombinationen von eigenen Zeichnungen und vorgegebenen Strukturen.
Die Welt als Collage mit Christina Paetsch
Foto- und Papiercollage, gerissen, geschnitten, geklebt. Abstrakt und gegenständlich, analog oder digital - alles ist möglich. Das Verweben verschiedenster Elemente und Techniken schafft neue Freiräume, erweitert Horizonte. Wie fühlt es sich an, die eben gezeichnete Blume zu zerschneiden, das Foto vom Strand des letzten Urlaubs mit der leeren Kekspackung zu verbinden? Klebe ich auf traditionellem Weg mit Pappe und Papier, oder nehme ich meinen Laptop? Mische ich Zeichnung, Foto, Farbe? Durch das Arbeiten mit der Collage bereichern wir unsere Seherfahrungen auf spielerische Art und erleben neue, nicht planbare Bildwirkungen.
Nach kurzer Einführung in die Collage legt der Kurs besonderen Wert darauf, verschiedene Medien zu verbinden, um das künstlerische Spektrum zu erweitern und die Kreativität zu fördern.
Freies Aktzeichnen mit Isolde Frepoli
Das Aktzeichnen ist seit der Renaissance für Maler und Bildhauer die Grundlage ihrer künstlerischen Arbeit. Die Beschäftigung mit der menschlichen Gestalt, ihren Proportionen und Volumen sowie ihrer Haltung schult das Auge und die visuelle Auffassungsgabe. Die zeichnerische Umsetzung des Gesehenen geht vom schnellen, skizzenhaften Erfassen des Modells bis zur ausgearbeiteten Aktstudie.
Holzbildhauerei - Form und Farbe mit Eike Rothe
Das Kombinieren von geschnitzten Formen aus Holz mit harmonischen Farben ist Gegenstand dieses Kurses. Vor allem sollen unterstreichende Farbwirkungen zu den entstandenen plastischen Arbeiten besprochen und umgesetzt werden.
Mit relativ einfachen Mitteln lassen sich aus dem Naturstoff Holz spannende Ergebnisse erzielen. Während der Einführungsphase werden Material- und Werkzeugbesonderheiten vorgestellt. Mit Hilfe einer Ideenskizze geht es an die Umsetzung in Holz. Spezielle Bearbeitungstechniken und Arbeitsschritte werden vorher besprochen und vorgeführt. Jeder Teilnehmer, ob Neueinsteiger oder Fortgeschrittener, wird während der Schaffensphase individuell begleitet und auf Wunsch auch moderat unterstützt. Jedes Werkstück entwickelt sich zu einem eigenständigen Unikat.
Modellieren in Gips mit Isolde Frepoli
Ein Metall- oder Holzgerüst wird mit Füllmaterial wie Rupfen oder Schaumstoff umhüllt. Danach beginnt der Gipsauftrag, durch den die Form in mehreren Arbeitsgängen durch Raspeln, Feilen oder Schneiden gefunden wird. Nach Wunsch kann die Figur farbig gefasst werden. Es bleibt den Teilnehmern überlassen, ob sie eine ganze Figur, einen Torso, einen Kopf oder Details modellieren. Ein Modell steht zur Verfügung.