Startklar für Eis und Schnee: Stadt Paderborn ist vorbereitet
Neue Verantwortlichkeiten in der Winterdienst-Einsatzleitung
Paderborn, 24. November 2025 – Pünktlich zum Start des Weihnachtsmarktes hat in Paderborn der Winter Einzug gehalten. Die ersten Streufahrzeuge waren in der letzten Woche bereits unterwegs, um Hauptverkehrswege und Brücken vorsorglich mit Feuchtsalz zu behandeln und so Glatteisbildung zu verhindern. Die Vorbereitungen für den Winterdienst 2025/2026 sind bereits seit Ende Oktober abgeschlossen. Wie jedes Jahr koordiniert der Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb Paderborn (ASP) alle Streu- und Räumeinsätze im Stadtgebiet Paderborn. Neben den Mitarbeitenden des ASP sind auch Beschäftigte des Straßen- und Brückenbauamtes (Amt 66), des Amtes für Umweltschutz und Grünflächen (Amt 67), des Stadtentwässerungsbetriebes (STEB) sowie des Gebäudemanagements (GMP) im Winterdienst involviert – eine bewährte Zusammenarbeit.
Alle rund 170 beteiligten Kräfte wurden auch in diesem Jahr frühzeitig geschult und eingewiesen. Am Zentralen Bau- und Betriebshof An der Talle lagern aktuell rund 1.500 Tonnen Streusalz, 50 Tonnen Split sowie 60.000 Liter Feuchtsalz. Die meisten der multifunktional einsetzbaren Fahrzeuge stehen bereits in Winterkonfiguration bereit.
Bei entsprechenden Wetterprognosen wird für einen Teil der Winterdienst-Mannschaft Rufbereitschaft angeordnet – für viele bedeutet das: ein nächtlicher Einsatz ab 3.00 Uhr morgens, um rechtzeitig zum Berufsverkehr die Hauptverkehrsstraßen von Schnee und Eis zu befreien. Ein detaillierter Räum- und Streuplan regelt die Einsätze nach klaren Prioritäten – zuerst werden Hauptverkehrsstraßen und besonders gefährdete Stellen bedient.
Neue Verantwortung im Winterdienst: Paderborns erste „Schneekönigin“
Ab diesem Winter übernimmt Viktoria Zeng eine führende Rolle im Winterdienst. Schon im vergangenen Winter hat die Mitarbeiterin gemeinsam mit ihrem Team wichtige Impulse für die Digitalisierung und Optimierung der Planungen gesetzt. „Wir haben bereits erste Fortschritte erzielt, aber möchten – neben der Sicherstellung eines reibungslosen Winterdienstes in Paderborn – die Abläufe für unsere Kolleginnen und Kollegen auf den Straßen noch praxisgerechter gestalten“, erklärt Zeng. „Für die nächsten Jahre haben wir viele Ideen, die wir Schritt für Schritt umsetzen wollen, um den Winterdienst kontinuierlich zu verbessern.“
Mit ihrer Expertise bringt sie frischen Wind in die Einsatzkoordination – und übernimmt nun erstmals auch die fachliche Verantwortung für den Winterdienst in Paderborn.
Sie folgt auf den langjährigen Verantwortlichen Mathias Henrichs, der sich im kommenden Jahr in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Mit Frau Zeng steht zum ersten Mal eine Frau an der Spitze des Winterdienstes in Paderborn. Der Winterdienst-Einsatzleiter trägt intern seit Jahren den Spitznamen „Schneekönig“; Paderborn hat nun also die erste „Schneekönigin“.
Innovativ und umweltfreundlich: Erster vollelektrischer Winterdienst-LKW im Einsatz
In diesem Jahr wird erstmals über die komplette Wintersaison ein lokal emissionsfreier Elektroabrollkipper eingesetzt. Das Fahrzeug kann flexibel mit einem Sole-Aufbau bestückt werden, um umweltfreundlicher Flüssigsalz auszubringen. Im Winterdienst wird Sole, eine Mischung aus Wasser und Salz, auf die Straßen gesprüht, damit sich Eis gar nicht erst bildet. Dadurch bleiben Straßen auch bei Minusgraden länger sicher und befahrbar. Der Vorteil gegenüber reinem Salz: Sole haftet besser auf der Straße, wirkt schneller und spart Material – ist also umweltfreundlicher und effizienter.
Sensoren liefern Daten in Echtzeit
Auch in diesem Winter testet der ASP weiterhin Sensoren an verschiedenen Standorten im Stadtgebiet. Sie messen in Echtzeit Luftfeuchtigkeit, Luft- und Oberflächentemperatur und liefern der Einsatzleitung wichtige Informationen für eine fundierte Entscheidung über Streueinsätze. Die Technologie wird in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut IOSB-INA erprobt und soll helfen, den Winterdienst künftig noch gezielter und umweltschonender zu gestalten. Noch ersetzen die Sensoren keine nächtlichen Kontrollfahrten, aber sie sind ein wichtiger Schritt in Richtung digital gesteuerter Einsatzplanung. „Die ersten Erfahrungen aus dem Vorjahr sind vielversprechend. Auch wenn wir noch keine belastbaren Langzeitauswertungen haben, zeigen die Daten bereits jetzt ein gutes Potenzial für eine effizientere und ressourcenschonendere Einsatzplanung“, erklärt Jörg Münster, stellvertretender Betriebsleiter des ASP. „Sicherheit hat für uns höchste Priorität – aber immer mit Blick auf Umwelt und Nachhaltigkeit.“
Auswirkungen auf die Stadtreinigung möglich
Wie jedes Jahr kann es in den Wintermonaten zu Einschränkungen in der Stadtreinigung kommen. Viele Mitarbeitende aus diesem Bereich unterstützen den Winterdienst und Kehrmaschinen können bei Frost – insbesondere wegen der wasserbasierten Technik – nur eingeschränkt eingesetzt werden.
Pflichten für Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer
Auch die Bürgerinnen und Bürger sind in der kalten Jahreszeit gefordert: Die Räum- und Streupflicht für Geh- und Radwege liegt in Paderborn – wie in den meisten Kommunen der Bundesrepublik – bei den Eigentümerinnen und Eigentümern der angrenzenden Grundstücke. Mindestens 1,50 Meter Breite müssen bei Schnee und Glätte freigehalten werden. Dies gilt auch für Fahrbahnränder ohne abgetrennten Gehweg.
Gefallener Schnee und entstandene Glätte müssen werktags zwischen 7 und 20 Uhr, an Sonn- und Feiertagen ab 9 Uhr beseitigt werden – jeweils unverzüglich nach dem Ende des Schneefalls oder dem Auftreten der Glätte. Wichtig: Der geräumte Schnee darf nicht auf die Fahrbahn geschoben werden, um ein Zurückschieben durch städtische Räumfahrzeuge zu vermeiden.
