1,5 Millionen Menschen besuchen gelungenes Libori-Fest
Zum Abschluss beeindruckendes Höhenfeuerwerk in der Südstadt
Zum Abschluss beeindruckendes Höhenfeuerwerk in der Südstadt
Das Libori-Fest 2024 war ein voller Erfolg für die Stadt Paderborn. Rund 1,5 Millionen Besucherinnen und Besucher haben in den vergangenen neun Tagen eines der größten und ältesten Volksfeste in Deutschland gefeiert. Das sind zwar sechs Prozent weniger als im Jahr 2023, letzteres fiel jedoch über alle Maßen gut aus. „Ich habe viele glückliche Menschen über alle Generationen hinweg gesehen“, resümierte daher auch Bürgermeister Michael Dreier während der traditionellen Libori-Abschlusskonferenz am Montag im Paderborner Rathaus. Auch das finale Feuerwerk am Sonntagabend, das aus dem Leokonvikt in der Südstadt als Höhenfeuerwerk gezündet wurde und zu dem Radio Hochstift die passende Musik lieferte, sorgte für viele glückliche Gesichter. „Es hat alles wunderbar funktioniert“, freute sich der Bürgermeister. Sein Dank galt neben dem Sponsor, der Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter, auch der Kirche, die für die Feuerwerker den Garten des Leokonvikts zur Verfügung gestellt hatte.
Die weiteren Beteiligten zogen ebenfalls ein positives Fazit. Isabella Maria Struck, Pressereferentin des Erzbischöflichen Generalvikariats, berichtete, dass das Motto des Erzbistums („So alt. So neu. So schön!“) nicht passender hätte sein können. Während der Libori-Woche hätten neue Gottesdienstformate sowie neue Formate auf den Social-Media-Kanälen des Erzbistums Altem einen neuen Anstrich verpasst. Erzbischof Udo Markus Bentz habe sie „tief beeindruckt“ von einem stets sehr gut gefüllten Dom gesehen, sagte Struck weiter. Typische „Libori-Gänsehautmomente“ seien auch auf ihn übergegangen.
Bethel Thelen, Vorsitzender der Schaustellervereins Paderborn, zeigte sich sehr zufrieden. „Wir haben zwar rund fünf Prozent weniger Umsatz gemacht, aber es war absolut kein schlechtes Libori für uns“, berichtete er stellvertretend für seine Kolleginnen und Kollegen. Nicht gut fürs Geschäft sei der Regen am Donnerstag gewesen. „Dafür habe ich sonntags den Berg noch nie so voll gesehen“, so Thelen. „Es war klasse, dass man von der Kirmesmeile aus das Feuerwerk sehen konnte.“ Mit dem Umsatz zufrieden waren auch die Beschickerinnen und Beschicker des Pottmarktes. „Die Geschäfte liefen nicht so wie in den Vorjahren, aber es passt“, machte Willi Koch, stellvertretender Vorsitzender der Marktkaufleute, deutlich. Ebenso wie die Vorsitzende Petra Wiedig zeigte er sich begeistert von Libori. „Libori ist für uns einfach außergewöhnlich und der Pottmarkt einmalig in Deutschland“, lobte Koch.
Der Bierbrunnen vor dem Rathaus war auch in diesem Jahr wieder außerordentlich beliebt. Die 2.800 georderten Steinkrüge sind komplett ausverkauft. Vom Longdrink-Glas und dem Glaskrug gibt es noch einige wenige. Wie Jens Reinhardt, Leiter des Amtes für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing berichtete, wurde auch die Libori-App gut angenommen. Sie war zwar erst kurz vor dem Fest verfügbar, wurde aber während der neun Tage ganze 4.000 Mal installiert. Am Eröffnungssamstag wurde die App 6.000 Mal angefragt. Sehr gut angenommen wurde erneut der Rad-Tresor für das bewachte Fahrradparken. „Wir haben Rückfragen bekommen, ob er nicht ausgebaut werden könnte“, sagte Jens Reinhardt.
Die 10.000 Libori-Herzen der Tourist Information waren bereits am Libori-Montag ausverkauft. Hinzu kamen rund 2.000 Festival-Bändchen.
Für eine tolle Stimmung in der Innenstadt sorgte unter anderem das vielfältige Bühnenprogramm. Sowohl das Programm auf der Kulturbrunnenbühne als auch die Veranstaltungen auf dem „Platz der kleinen Künste“ auf dem Kardinal-Degenhardt-Platz zogen viele Besucherinnen und Besucher an. „Besonders überrascht hat mich der Montag mit den Goodbeats“, sagte Olaf Menne, der mit seiner Agentur Lautstrom die Bühne vor dem Rathaus bespielte. „Normalerweise ist Montag der schwächste Tag, aber es war rappelvoll.“
Brechend voll war es zwischenzeitlich auch auf dem „Platz der kleinen Künste“ vor der Stadtbibliothek. „Wir hatten sehr volle Straßentheatershows und zu den Trapezshows waren fast 600 Besucherinnen und Besucher da“, freute sich Stefan Hermanns vom Kulturamt darüber, dass sein Programm auch am neuen Standort hervorragend angenommen wurde.
Positiv fiel in diesem Jahr erneut das Fazit des Ordnungsamtes der Stadt Paderborn aus. „Es gab nichts Besonderes für uns und das ist gut so“, sagte Amtsleiter Claus Josephs, dessen Team täglich von Anfang bis Ende vor Ort war. Ludger Schmidt, Leiter der Feuerwehr, sprach von einem „durchschnittlichen Fest“ mit ähnlich vielen Einsätzen wie in den vergangenen Jahren. So habe es 234 Versorgungen im Sanitätsbereich, 83 Rettungswagen-Einsätze, 27 Notarztwagen-Einsätze und 13 Krankentransport-Einsätze gegeben.
Michaela Dawson von der Kreispolizeibehörde sprach, gemessen an der Besucherzahl, von einem überwiegend friedlichen Fest mit geringem Kriminalitätsaufkommen. Insgesamt zehn Strafanzeigen wegen Körperverletzungsdelikten (eine mit Todesfolge) wurden gefertigt, neun wegen Taschendiebstahl, zwei wegen Beleidigung
„Unser Anspruch ist, dass die Stadt jeden Morgen sauber ist“, verdeutlichte Dr. Dietmar Regener, Leiter des Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebs (ASP). Sein Team erhielt zahlreiche positive Rückmeldungen für seine Arbeit, die stets in den frühen Morgenstunden beginnt. Die Abfallmengen seien etwas geringer ausgefallen, so Dr. Regener. Und: „Der Glasbruch geht erfreulicherweise weiter zurück.“
2,8 Prozent weniger Besucher nutzten in diesem Jahr eines der vom ASP betriebenen Parkhäuser. „Insgesamt war es aber ein erfolgreiches und gut verlaufenes Fest für uns“, stellte Dr. Regener klar.
Ein großer Erfolg waren die neun Tage Libori auch für den Padersprinter. Nach der Neustrukturierung des Liniennetzes im März nutzten satte elf Prozent mehr – das sind rund 360.000 Fahrgäste – den Padersprinter, um in Richtung Innenstadt zu gelangen. Auch das Park-and-Ride-Angebot sei gut ausgelastet gewesen, berichtete der stellvertretende Betriebsleiter René Möller. Auch Bernd Adelmeyer, stellvertretender Geschäftsführer nph Paderborn/Höxter zeigte sich „sehr zufrieden“. Die hohe Fahrgastnachfrage habe dazu geführt, dass neben den Zusatzverkehren weitere Verstärkerbusse zum Einsatz gekommen seien.
Über den verkaufsoffenen Sonntag am zweiten Libori-Sonntag und „ein unwahrscheinlich starkes Wochenende“ freute sich Uwe Seibel, Vorsitzender der Werbegemeinschaft. Dennoch habe die Frequenzmessung ein Minus von sechs Prozent zum Vorjahr ergeben. „Weh tat vor allem der Donnerstag mit Dauerregen“, sagte Seibel.
Oliver Bekiersch, Pressesprecher der Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter, zeigte sich erfreut über das gelungene Abschlussfeuerwerk, das weithin sichtbar war. „Auch am neuen Standort hat alles richtig gut funktioniert – das war die richtige Entscheidung“, lobte er.
Lob hatte Bekiersch auch für den Seniorennachmittag der Stadt in der Paderborner Almhütte übrig, bei dem die Sparkasse ebenfalls als Sponsor auftritt. „Das war eine runde Sache“, meinte er.
Bürgermeister Dreier dankte abschließend allen, die zum großen Erfolg des diesjährigen Libori-Festes beigetragen haben: den Marktkaufleuten und Schaustellern, Künstlern und Gruppen, vielen städtischen Ämtern, den zahlreichen Helfern hinter den Kulissen wie Rettungs- und Sicherheitsdiensten, den Sponsoren und den Anwohnern, die mit großem Verständnis das Libori-Fest tolerieren.