Tiere und Pflanzen

Zahlreiche Arten von Tieren und Pflanzen profitieren von der Umgestaltung - und längst nicht alle mögen's nass.

Pflanzen und Tiere richten sich ein

© Dr. Guenter BockwinkelEisvogel
© Anne KleemannBrutröhre des Eisvogels

Juni 2024: Im zweiten Jahr nach der Umgestaltung schreitet die Besiedlung des neuen Krebsbachtales durch Pflanzen und Tiere voran.

Ein häufiger Besucher war der Eisvogel schon vor der Umgestaltung. Nun hat er aber auch eine Brutröhre für seinen Nachwuchs angelegt. Dort sollte man ihn unbedingt in Ruhe lassen. Von den Aussichtspunkten mit ihren Infotafeln ist der Eisvogel dagegen problemlos regelmäßig und gut zu beobachten: er fliegt immer wieder durch das neue Tälchen und nutzt auch regelmäßig die selben Sitzwarten.


© Anne KleemannPlattbauch

Zahlreiche weitere Arten haben sich ebenfalls eingerichtet. Neben vielen Bienen und anderen Hautflüglern, die im Sand der Böschungen und Uferabbrüche zuhause sind, ist die Gruppe der Libellen zu nennen.

Ein Beispiel ist der Plattbauch, eine Art die gerade auch an immer wieder trockenfallenden Gewässern vorkommt. Die Larven des Plattbauches leben zunächst ein bis zwei Jahre am Grund des Baches, wobei sie Trockenphasen im feuchten Sand oder Schlamm überdauern. Nach Abschluss der Larven-Entwicklung jagt die erwachsene flugfähige Libelle von Ansitzen aus kleinere andere Insekten, die sie im Flug frisst.

Auf dem Bild ist ein Männchen mit dem typischen schwachblauen Hinterleib zu sehen.

Beobachtungen im ersten Sommer zeigen breites Artenspektrum

Juni 2023 / September 2023: Im ersten Sommer nach der Neugestaltung sind bereits viele typische Arten sandgeprägter Bäche und offener Sandflächen am Krebsbach zu beobachten.

Von den Pflanzen zählt die Krötenbinse dazu, die an Gewässerufern und in neu entstandenen feuchten und offenen Pionierfluren zu beobachten ist. Ähnliches gilt für die Zarte Binse und auch für die Flatterbinse. Der Reiherschnabel und das Kahle Bruchkraut besiedeln dagegen sandige und trockene Standorte.

Der Südliche Blaupfeil (Orthetum brunneum) ist eine Libellenart, die schnell neue Lebensräume erschließen kann. Die Federlibelle (Platycnemis pennipes) kommt typischerweise an Fließgewässern vor. Auch weitere Arten wie die Heidelibelle oder die Große Königslibelle fühlen sich am neu geschaffenen Bachtal bereits wohl.

Von den ausgedehnten Wasserwechselzonen und Sandbänken profitiert der Uferlaufkäfer (Elapharus spec.). Die Sandflächen nutzen auch der Sandlaufkäfer (Cicindela spec.), ebenfalls ein Pionier, sowie verschiedene Wildbienen und auch die Sandwespe (Ammophila spec.). Wichtig für diese Arten ist, dass der Sand weich und gut grabbar ist. Der Braune Grashüpfer (Chorthippus brunneus), eine verbreitete Heuschreckenart, besiedelt die Sandflächen ebenfalls.

Im Bach selbst lebt der Dreistachlige Stichling, der sich bei niedrigen Abflüssen und Trockenfallen des übrigen Bachverlaufs in Gumpen und Ausspülungen, z. B. unter Baumwurzeln und Totholz, zurückzieht. Auch der Bachflohkrebs (Gammarus spec.) kann sich in dem ständig sich verändernden Bachbett halten.

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© Dr. Günter BockwineklGebirgsstelze mit erbeuteten Insekten

Als charakteristische Vogelart an Gewässern ist die Gebirgsstelze regelmäßiger Gast am umgestalteten Krebsbach. Der auffällig gelb gefärbte Vogel mit dem ständig wippenden Schwanz lebt überwiegend von kleinen Insekten, die er am Ufer und auch im Wasser findet.