Ab 01.09.2024 werden auch sonntags Parkgebühren erhoben
Mittwoch, 28. August 2024 - Wie der für die Parkraumbewirtschaftung zuständige ASP-Eigenbetrieb berichtet, ist alles für die Erhebung von Parkgebühren an Sonntagen vorbereitet. Der Beschluss aus April wird nun ab Sonntag, den 01.09.2024, umgesetzt.
Sonntagsparkgebühren standen im Zuge der Erarbeitung des integrierten Mobilitätskonzepts (IMOK) schon länger zur Debatte. Erste Diskussionen über Parkgebühren an Sonntagen liegen schon mehr als ein Jahrzehnt zurück. Da sich in den letzten Jahren die Nutzungszeiten der städtischen Parkflächen hin zu den Abendstunden und zu Samstagen und Sonntagen verschoben haben, wurde seit der Corona Pandemie verstärkt über die Ausweitung der Bewirtschaftung der Parkeinrichtungen diskutiert. Eine nötige politische Mehrheit für diesen Entschluss blieb aber bis zum Frühjahr aus.
Gründe für die Einführung gibt es verschiedene. In erster Linie sind die Sonntagsparkgebühren mit einer Änderung der Nutzungszeiten der städtischen Parkflächen zu begründen. Dass die Einführung der Parkgebühren in der breiten Öffentlichkeit mit dem Haushaltsdefizit der Stadt begründet wird, ist zwar nicht falsch, aber auch nicht ganzheitlich gedacht. Die klammen Kassen der Stadt sind lediglich als Auslöser zu sehen. So konnte die Politik vor diesem Hintergrund der verkehrstechnisch richtigen Entscheidung nunmehr zustimmen und beschloss nach langem Ringen, die Sonntagsparkgebühren zu billigen.
„Wir wissen, dass viele Menschen mit Einschränkungen oder aus ungünstigen Wohnlagen auf ihr Auto angewiesen sind. Trotzdem halten wir die Neuerung für sinnvoll. Für die Kassen der Stadt sind die mehr generierten Gelder sicherlich nicht entscheidend. Für die langfristige Entwicklung des Paderborner Verkehrskonzepts bedeuten die Sonntagsparkgebühren aber einen weiteren Schritt in die richtige Richtung. Wir wünschen uns eine Stadt in der Fuß-, Fahrrad-, Bus- und Autoverkehr koexistieren. Ziel ist es nicht, die Autofahrer zu drangsalieren, sondern eine lebenswerte Kernstadt zu schaffen“ erklärt Dr. Dietmar Regener, ASP-Betriebsleiter.
In der breiten Öffentlichkeit wurde bereits nach dem Ratsbeschluss im April viel Kritik an der Einführung der Sonntagsparkgebühren geübt. Dass sich die Gastronomiebetriebe mit hohen Umsätzen an Wochenenden kritisch zeigen, ist nachvollziehbar. Mobilitätskonzepte anderer Städte, die vermehrt auf Öffentliche Verkehrsmittel und Rad- und Fußverkehr setzen, haben jedoch gezeigt, dass eine solche Maßnahme zu einer deutlichen Belebung der Innenstadtbereiche führen kann.
Die Bewohnerparkausweise bleiben mit dem Betrag von 60 Euro pro Jahr unverändert günstig. Insgesamt kann man trotz der neuen Parkgebühren an Sonntagen von einer nach wie vor autofreundlichen Stadt sprechen.